Stars und Newcomer bespielen Konzertsäle und spannende Locations
Warum wird Virtuosität und Talent an dieses Tongerät verschwendet, wenn mit dem gleichen Einsatz aus einem Musikinstrument wundervolle Klänge gezaubert werden können? Diese Frage ist ein unausrottbares Vorurteil der Puristen gegen das Akkordeon. Sie verspotten es mit despektierlichen Bezeichnungen wie Ziehharmonika, Quetschen oder Maurerklavier. Sie haben eben keine Ahnung, was in einem Akkordeon steckt. Es ist ungemein praktisch, da es an der Person, die es bedient, hängt und überall unkompliziert zum Einsatz kommen kann, es verfügt über einen Blasebalg, der mit sanftem Druck während des Spielens für die notwendige Luftzufuhr sorgt, und es hat den unschätzbaren Vorteil, dass mit einem Knöpflein auf der Bassseite ein ganzer Akkord produziert wird, während sich die andere Hand auf die Melodie konzentrieren kann.
Zweifellos hat das Akkordeon genügend Freunde, die ihm einerseits ihr ganzes musikalisches Leben widmen und andererseits bei dessen Erklingen von tiefster Wonne erfasst werden. Denn nicht anders ist es zu erklären, dass ein dem Akkordeon gewidmetes Festival heuer zum 25. Mal auf diversen Bühnen Wiens (und Umgebung) erfolgreich stattfinden und verlässlich die Zuhörerreihen füllen wird. Anberaumt ist es in drei Wochen zwischen 24. Februar und 17. März 2024.
Die Führung ist erstmals ausschließlich und fest in weiblicher Hand. Die neuen Intendantinnen sind Franziska Hatz und Lisa Reimitz, die mit einigen wesentlichen Änderungen wie die Verkürzung um eine Woche, in der Logistik beim Ticketkauf oder bei der Auswahl von Teilnehmern und Auftrittsorten ihr Amt angetreten haben.
Das Programm ist prall gefüllt und sollte auch für die oben genannten Skeptiker Anreize bieten, sich dem Zauber des Akkordeons hinzugeben. Es beginnt mit der Eröffnungsgala im Ehrbar Saal, einem wegen seiner grandiosen Akustik bemerkenswerten Saal, der viel zu lange seiner Wiederentdeckung geharrt hat. Das vielversprechende Motto: Tango 5. Sogar in der Wiener Hofburgkapelle werden am Di, 27. Februar 2024 Borut Mori & Andrej Ofak (Slowenien) musizieren. Zwei Tage zuvor gibt es im Filmcasino im Rahmen einer Stummfilm-Matinée ein Experiment von Walther Soyka & Karl Stirner, die zum Streifen „Our Hospitality“ mit Buster Keaton die Begleitmusik beitragen werden. Nach vielen, vielen Konzerten wird am So., 17. März im Wiener Metropol der Abschluss mit Akkordeonisten aus Estland und Deutschland gefeiert. Jetzt heißt es nur mehr: rechtzeitig Karten sichern, denn, so die Intendantinnen, der Vorverkauf ist bereits bestens angelaufen.