Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Der Guru, Ensemble © Markus Spitzauer

Der Guru, Ensemble © Markus Spitzauer

DER GURU Das Esoterical auf der Franzensburg

Angelika NIedetzky, Adi Hirschal © Markus Spitzauer

Angelika NIedetzky, Adi Hirschal © Markus Spitzauer

Die wundersame Wandlung des wilden Gustls und andere ganzheitliche Heilsbotschaften

Blöd nur, dass der Hauptsponsor des brandneuen Wellness-Hotels mit dem vielversprechenden Namen „Es-geht-Uns-gut-Hof“ der Pestizide-Leitner ist. Macht sich nicht so gut auf dem Transparent, das per Flugzeug um Gäste für ein dem Veganismus und umfassender Ökologie verschriebenes Institut werben soll. Dem Erbhofbauer und selbsternannten General Manager Johannes Korntheuer (Oliver Lendl) ist dabei zwar nicht ganz wohl zumute, aber er hat ein Ass im Ärmel, einen Kult-Guru, der noch vor dem Eintreffen der ersten Relaxwilligen erscheinen soll. Stattdessen hat Vickerl Pechacek (Adi Hirschal), ein Kleinganove, eben dort nach einem Bankraub Zuflucht gefunden. In seiner Panik vor der ihn verfolgenden Polizei verstaut er die Beute in einer der Taschen, die für die „Behandlungen“ bereitstehen. Als ihn eine Wespe aus seinem Versteck treibt, wird er von Korntheuer und dessen reizender Nichte Sandra Zwerschina (Michelle Härle) auf der Stelle für den Yoga-Wunderwuzzi gehalten. Es bleibt ihm somit nichts anderes übrig, als diese doch ungewohnte Rolle mit sehenswerter Komik zu erfüllen.

Pia Baresch, Christian Deix, Adi Hirschal © Markus Spitzauer

Pia Baresch, Christian Deix, Adi Hirschal © Markus Spitzauer

Der Guru, Ensemble © Markus Spitzauer

Der Guru, Ensemble © Markus Spitzauer

Auf dieses Missverständnis haben Christian Deix und Oliver Lendl eine flotte, turbulente Komödie aufgebaut, die gut eineinhalb Stunden lang das Publikum in der Franzensburg unterhält. Dabei wird mit viel Wortwitz und bissigen Pointen der aktuelle Trend zu Tiefenentspannung und Selbstfindung in zweifelhaften Etablissements aufs Korn genommen. Die erste, die ihre Zweifel an der Kompetenz des indischen Lehrers anmeldet, ist die in solchen Belangen erfahrene Dorothea Benka, mit Lachern versehen von der Kabarettistin Angelika Niedetzky. So trägt der Guru keinen langen Vollbart und erklärt dessen Absenz damit, dass es schwierig ist, mit einem Wischmopp im Gesicht Leberknödelsuppe zu essen. Ein Musterbeispiel an Dummheit, gepaart mit Gutgläubigkeit, ist hingegen „Der fesche Gustl“, bürgerlich Gustav Schwerdfeger alias Christian Deix, ein Unterweltboss. Er will was für sein Geld und bekommt es auch, wenn er sich von „Guru“ Vickerl zum guten Menschen bekehren lässt. Was ihn übrigens vor einem Anschlag mit einer Buddha-Statue seitens der in Sorge um ihren Mann herbeigeeilten Karin Pechacek (Pia Baresch) bewahrt. Damit das Ganze auch entsprechend schwungvoll über die Bühne geht, gibt es eine Reihe von Songs, die in der Nummer „When You Smile“ von Shirley Bassey alle Verwechslungen und Kalamitäten in ein viel beklatschtes Happy End gleiten lassen.

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