Kultur und Wein

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Kuratorin Anna Fabiankowitsch bei den Vorbereitungen zur Ausstellung © Foto: Lukas Beck

Zuhanden Ihrer Majestät Medaillen Maria Theresias

Vorbereitungen zur Ausstellung © Foto: Lukas Beck

Denkmäler im Handformat, wirksam wie die Regenbogenpresse

Einmal in Metall geschlagen ist beständig bis zur Ewigkeit. Dieser Gedanke hat alle diejenigen beflügelt, ihr Konterfei oder wichtige Geschehnisse in ihrem Leben als Medaille prägen zu lassen. Sie wurde verschenkt und gelangte so in Umlauf, nicht als Zahlungsmittel, sondern als Informationsträger, der von seinen Besitzern stolz präsentiert und von den anderen neidvoll angesehen wurde. Maria Theresia war in dieser Beziehung eine Meisterin in der Pflege ihres Images. Auf solch noble Weise ließ sie ihre Untertanen wissen, dass sie beispielsweise ihren geliebten Franz Stephan geehelicht hatte, dass eben dieser von ihr zum Kaiser befördert worden war oder dass sie als Reformerin das Bergwerkswesen zu universitären Ehren erhoben hatte. So zeigen Preismedaillen auf der Vorderseite das Bild der Herrscherin und auf der Rückseite erstaunlich anschauliche Darstellungen der Grubenarbeit. Die Herstellung der Medaillen war natürlich strengste Staatsangelegenheit und wurde von der Hofkammer in Münz- und Bergwesen verwaltet.

Zuhanden Ihrer Majestät Plakatsujet © KHM-Museumsverband

Unter dem Titel „Zuhanden Ihrer Majestät“ (bis 18. Februar 2018) zeigt das Kunsthistorische Museum Wien im Münzkabinett Medaillen Maria Theresias. Den Anlass dazu lieferte ein enger Zusammenhang mit der Jahresregentin. Maria Theresias Gatte Franz I. Stephan war begeisterter Sammler, auch von Medaillen und Münzen. 1748 ordnete er an, zwei damals bestehende Sammlungen zusammen zu legen. Mit beinahe 50.000 Objekten wurde damit ein solider Grundstein für das heutige Münzkabinett gelegt.

 

Die Ausstellung konzentriert sich selbstverständlich auf Maria Theresia. Anhand von Medaillen können die wichtigsten Themen in ihrem Leben beleuchtet werden. Zu jedem davon wurde mindestens eine Medaille angefertigt.

Sie spiegeln Glanz und Gloria, aber auch Schicksalsschläge und bittere Erfahrungen zumeist in Gold und Silber geprägt bis heute wider. Es sind Denkmäler en miniature, die aus Maria Theresia schon zu Lebzeiten einen Medienstar machten. Sie achtete penibel darauf, dass die produzierten Medaillen verlässlich „Zuhanden Ihrer Majestät“ geliefert wurden. Es gab wohl keine höhere Ehre, als mit einer solchen Schau- und Denkmünze aus der Hand der Monarchin ausgezeichnet zu werden. Man konnte sich damit zwar nichts kaufen, hatte aber stets ihr Bild vor Augen. Erstaunlicherweise haben die Medaillen auch 300 Jahre nach der Geburt von Maria Theresia nichts von ihrer einstigen Faszination verloren.

Maria Theresia Medaille auf die Wiederherstellung der Hofämter in Siebenbürgen © KHM-Museumsverband
KHM Lgo 300

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