Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Rebecca, Ensemble © VBW/Van Deen van Meer

Rebecca: Mark Seibert, Ana Milva Gomes, Ensemble © VBW/Van Deen van Meer

REBECCA Kein Lächeln war je so kalt wie das ihre

Rebecca: Willemijn Verkaik © VBW/Van Deen van Meer

Rebecca: Willemijn Verkaik © VBW/Van Deen van Meer

Ein Highlight englischer Literatur wird dank zündender Musik und eindrucksvoller Show zum mitreißenden Musical-Erlebnis.

Daphne du Maurier war angeblich selbst vom Erfolg ihres Romans überrascht. Wenn die Handlung einsetzt, ist die Titelheldin bereits tot. Aber Rebecca beherrscht über ihr geheimnisvolles Ableben hinaus sowohl den Witwer Maxim de Winter als auch die ihr vollkommen ergebene Hausdame Mrs. Danvers und damit auch die Frau namens „Ich“, die als neue Ehegattin in die fatale Geschichte hineingeraten ist. Räume dürfen nicht betreten werden, ein Ballkleid der Toten führt zu einem Eklat und die Havarie eine Schiffes bringt die wahre Leiche zum Vorschein. Ist es nun Mord, der durch die fälschliche Identifizierung einer anderen verunglückten Person vertuscht werden sollte? Die Romanautorin gibt darauf eine seltsame Antwort: Sie lässt Maxim de Winter die Tat gestehen, allerdings nur seiner Frau gegenüber, der er eine fahrlässige Tötung seiner untreuen Gemahlin schildert. „Ich“ wächst nun in Liebe zu ihm über sich hinaus. Sie befreit ihren Mann vom Vorwurf der Tötung; entgegen deutlicher Indizien, die allerdings von einem Liebhaber Rebeccas, dem windigen Jack Favell, vorgebracht werden und entkräftet werden können.

Nienke Latten, Mark Seibert © VBW/Van Deen van Meer

Rebecca: Nienke Latten, Mark Seibert © VBW/Van Deen van Meer

Rebecca; Boris Pfeifer, Ensemble © VBW/Van Deen van Meer

Rebecca; Boris Pfeifer, Ensemble © VBW/Van Deen van Meer

Michael Kunze hat den Stoff für das Musical aufbereitet. Sylvester Levay hat die Musik komponiert und für großes Orchester arrangiert. Im Raimund Theater hat Francesca Zambello Regie geführt. Mit atemberaubendem Wechsel der Schauplätze schafft sie ein gewaltiges Bühnenerlebnis. Das Orchester der VBW malt unter der Leitung von Herbert Pichler dazu die prächtige Klangkulisse und den entsprechenden Sound, in dem das Ensemble in der schwungvollen Choreographie von Simon Eichenberger brilliert und die Solisten ihre Röhren voll zur Geltung bringen können. Nienke Latten ist als „Ich“ die Personifizierung der Liebe zu ihrem Maxim (Mark Seibert). James Park wird als treuer Sekretär Frank Crawley zum Gegenspieler des gerissenen Favell (Boris Pfeifer). Berührend vermittelt Aris Sas die Angst des geistig behinderten Ben, während Annemieke van Dam als böse Mrs. Danvers in einem finalen Feuersturm Gut Manderley abbrennen und die Zuschauer von ihren Sitzen zu Standing Ovations aufspringen lässt.

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