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Damien Hirst Cherry Blossom and Butterflies 2010 Detail

In stillem Dialog: Damien Hirst und Arnulf Rainer im Frauenbad

Arnulf Rainer Ohne Titel

Die guten Taten des Teufels versus übermalte Gottessuche

Damien Hirst himself ließ es sich nicht nehmen, bei der Eröffnung im Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien dabei zu sein. Der britische Künstler zeigt erstmals in Österreich die Serie „Two Weeks One Summer“, wobei diese expressionistischen Stillleben den Arbeiten Arnulf Rainers aus sechs Jahrzehnten gegenüber gestellt werden. Kurator ist wie bisher der Niederländer Rudi Fuchs, der als einer der international renommiertesten Ausstellungsmacher gilt. Rund 60 Werke der beiden Künstler wurden von ihm in den Rahmen des ehemaligen Frauenbades zu einem Gesamtkunstwerk vereint – Gesamtkunstwerk deswegen, weil auch das außergewöhnliche Ambiente dieser Räume einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Wirkung der gezeigten Malereien liefert.

 

Rainer kennt man mittlerweile, und man weiß auch um den künstlerischen Hintergrund seiner Übermalungen und anderen Techniken einigermaßen Bescheid.

Arnulf Rainer und Damien Hirst bei der Eröffnung am 24.05.2014 © kramar/kollektiv fischka

Zum Verständnis von Hirsts Werken könnte ein Gespräch zwischen dem Künstler und dem italienischen Autor und Kurator Francesco Bonami aus 2012 beitragen. Dort fragt Bonami unter anderem, auf den Totenkopf mit den Diamanten anspielend, wörtlich: „Ihre Bilder der blauen Serie und diese neuen Bilder sind wie die guten Taten des Teufels.“ Fast verschämt die Antwort: „Finden Sie?“

Der dritte Künstler: Das außergewöhnliche Ambiente im Frauenbad

Bonami spricht in diesem Interview auch Kritiker an, und zwar gezielt dumme Kritiker, die zwar einen Apothekerschrank als die Arbeit eines Schwindlers von der Hand weisen könnten, und stellt in diesem Zusammenhang die denkwürdige Behauptung in den Raum: „Aber es ist wirklich sehr schwierig das gleiche mit einem Bild zu tun“, um Hirst um den Bart zu gehen: „Sie haben viele Ihrer Kritiker zu einem Zeitpunkt, als diese geglaubt haben, dass sie bereits mit Ihnen abgeschlossen haben, am falschen Fuß erwischt.“

 

Damien Hirst antwortet darauf: „Die Idee, dass ich nicht wirklich ein Künstler bin, ist interessant“, um seine Ausführungen mit der Annahme einer offenbar angenommenen Omnipräsenz seiner Arbeiten abzuschließen: „Wie können die Leute vermeiden sich die Bilder anzusehen? Damit verhält es sich ähnlich wie mit dem Tod – wir können ihn nicht vermeiden.“ Hirst und Rainer aber bitte nicht vermeiden! Gelegenheit zur Nichtvermeidung gibt´s bis 5. Oktober 2014.

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