Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


 

Merci für die Stunden mit dir, UDO JÜRGENS

Udo Jürgens Sujet 900

Hannes Rathammer wird zur unsterblichen Stimme des unvergessenen Sängers

„Sein Leben, seine Liebe, seine Musik“ ist das logische Motto eines wundervollen Abends mit Liedern und sehr persönlichen Erinnerungen von Udo Jürgens. Es ist viel mehr als Nostalgie, die zumindest uns alte Udo-Fans mit seinen Hits verbindet. Es ist viel mehr die Begeisterung an den Texten und den Arrangements, mit denen Udo die Melodien zum musikalischen Kunstwerk komplettiert hat. Es gibt sie auf Tonträgern verschiedenster Art, vor allem, ein Klick auf YouTube genügt und man kann jeden Titel so oft hören wie man will. Trotzdem ist es ein ganz spezielles Erlebnis, wenn man sie live zu hören bekommt. Im CasaNova Vienna tief unter der Dorotheergasse im Ersten hatte man dazu am 15. Mai 2017 Gelegenheit.

Hannes Rathammer © beneschfurrer

Dank eines stattlichen Tourneeplans gibt es noch ausreichend Möglichkeiten, diese Produktion zu erleben. Einfach dazu www.beneschfurrer.com anklicken und sich den passenden Termin aussuchen.

Gabriela Benesch © benschfurrer

Hannes Rathammer singt mit faszinierend ähnlicher Stimme die Lieder von Udo Jürgens. Begleitet wird er dabei virtuos von Alexander Blach-Marius am Klavier und Hubert Koci an der Akustikgitarre. Gabriela Benesch liest in charmanter Weise dazu Lebenserinnerungen von Udo Jürgens und schafft damit den Rahmen, der die Songs zum Teil erst so richtig verständlich macht und in das Leben dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit einbettet. Man erfährt, wie „Griechischer Wein“ entstanden ist. Die Melodie ist von einem Griechenlandurlaub einfach als Souvenir mitgekommen, aber partout hat sich kein passender Text gefunden, bis Michael Kunze die Sehnsucht nach Sonne und Meer einfach in den Ruhrpott verlegt hat.

Das Ergebnis ist bekannt und Tausende Male gesungen worden.

Berührend ist auch die Bescheidenheit, mit der Udo Jürgens ganz Großen seines Genres gegenübergestanden ist. Er erzählt von der Begeisterung gegenüber einem Chat Baker, den er einmal am Klavier begleiten durfte, oder seiner Begegnung mit Sammy Davis Junior, der einen Song von ihm höchstpersönlich gesungen hat, nicht zu vergessen seine Verehrung für Johann Strauß, dem er nach einem Konzert in Lackschuhen und Frack im Stadtpark eine Rose auf die Marmor-Geige gelegt hat.

Alexander Blach-Marius © beneschfurrer

Der Abend spiegelt auch die Stimmung der Lieder dieses Philosophen auf den Unterhaltungsbühnen wider. Egal worum es geht, stets tritt eine gewisse Andacht auf. Es sind Friedensbotschaften und Lebensweisheiten, die nicht immer ohne Widerspruch angenommen wurden.

Am Ende mussten aber auch die Gegner eingestehen, dass der „Traumtänzer“ richtig in seinen Ansichten lag. Sein Credo: „In der Welt der Künstler gibt es keine Nationen, Religionen oder Hautfarbe. Wir sind alle eine große Familie“ sollten sich viele von uns ins Stammbuch schreiben, auch wenn sie keine Künstler sind. Es ist die Menschlichkeit, die allen Texten von Udo Jürgens gemeinsam ist, auch dann, wenn es um nichts anderes geht, als um Torten mit Sahne, an denen sich eine Damenrunde zu Tode frisst, oder um das Dankeschön für die Stunden, das schöner nicht gesagt werden könnte als mit „Merci, Chérie“, mit dem Udo Jürgens 1966 in Luxemburg den Eurovision Song Contest gewonnen hat.

Michael Koci Gitarre © beneschfurrer

Statistik