Kultur und Wein

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Adam Benzwi (Musikalische Leitung), Robert Palfrader (Max Pallenberg), Ruth Brauer-Kvam

Adam Benzwi (Musikalische Leitung), Robert Palfrader (Max Pallenberg), Ruth Brauer-Kvam (Fritzi Massary) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

EIN BISSCHEN TRALLALA Der Federfächer für ein „Operettenhuhn“

Ruth Brauer-Kvam (Fritzi Massary) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

Ruth Brauer-Kvam (Fritzi Massary) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

Eine berührende Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg

Für Ruth Brauer-Kvam dienen die Federn eines besonderen Fächers als Inspiration. Er begleitete ursprünglich die legendäre Fritzi Massary bei ihren gefeierten Auftritten. Deren Tochter schenkte dieses Accessoire der Schauspielerin Topsy Küppers, die es vor mehr als einem Jahrzehnt an Ruth Brauer-Kvam weitergab. Das Ergebnis dieser symbolhaften Anregung feierte am 27. März 2024 Premiere in der Volksoper. „Ein bisschen trallala“ lässt ein einst berühmtes Paar der gehobenen Unterhaltung wieder auferstehen. Brauer-Kvam hat mit Martina Gredler (Regie) das Buch dazu geschrieben und die Rolle der geehrten Künstlerin übernommen. Sie lässt Fritzi Massary als verrücktes „Operettenhuhn“ auftreten, um auf einen imponierenden Hahn zu treffen und sich in ihn zu verlieben. Mit stolzer Schwanzfeder und geschwelltem Kamm wird Robert Palfrader zum Komiker Max Pallenberg. Es folgt eine Revue mit vielfach vergessenen Hits aus Operetten der 1920er- und 30er-Jahre, mit denen in Wien und Berlin das Publikum begeistert wurde.

Bei etlichen der dafür ausgegrabenen Nummern möchte man sagen, eigentlich schade, dass diese heitere, leichte Form musikalischen Amüsements Vergangenheit ist. Als Füllung dazwischen gibt es jüdische Witze, als Hinweis auf die Mischpoche von Massary und Pallenberg.

 

Das Orchester sitzt auf der Bühne und dessen Leiter Adam Benzwi am Flügel, in intensivem Kontakt zu den beiden Darstellern. Die Lebensläufe der beiden Protagonisten werden angedeutet, auch der frühe Tod von Pallenberg. Er ist 1934 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Nach einer Flugnummer von Palfrader erscheint der traurige Text, der die Details zu diesem Unglück berichtet. Massary hat ihn noch viele Jahre überlebt, sie starb 1969 in Beverly Hills, vergessen und einsam. Doch es gibt ein mit Kamera aufgezeichnetes Interview mit der Dame. Daraus wurden pointierte Sätze entnommen und in Großaufnahme eingespielt. Sie hatte ihren Humor noch nicht verloren, aber auch nicht die Liebe zu ihrem Bully, der sie zärtlich Muschkele nannte. Beim Gedanken an ihn beginnen ihre Lippen zu zittern, es ist eine Wehmut, die sich berührend auf das begeisterte Publikum dieser Uraufführung übertragen hat.

Robert Palfrader (Max Pallenberg) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

Robert Palfrader (Max Pallenberg) © Barbara Pálffy / Volksoper Wien

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

DIE LUSTIGE WITWE Pontevedros wunderbare Rettung

Anett Fritsch, Daniel Schmutzhard © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Anett Fritsch, Daniel Schmutzhard © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Ein schwungvolles Proseminar im Studium raffinierter Weiber und hilfloser Männer

Kritische Geister haben schon seit Längerem festgestellt, dass dieser Stoff der Wokeness unserer aktuellen Gesellschaft nicht entspricht. Da ist von den Weibern die Rede, in fast unerträglicher Wiederholung dieses despektierlichen Ausdrucks für Frauen. Gemeint sind damit Nachtclubtänzerinnen, die angeblich nichts anderes im Sinn haben, als in die Jahre gekommene Herren auszunehmen, Ehegattinnen, die ihre Männer nach Strich und Faden betrügen, und eine zu sagenhaftem Reichtum gekommene Witwe, die sich von ganz unten nach ganz oben geheiratet hatte. Wenn man aber ein wenig genauer in das Libretto von Victor Léon und Leo Stein hineinblickt, entdeckt man einen Haufen dummer männlicher Wesen, gegen die jede dort vorkommende Frau eine Intelligenzbestie ist. Damit ist, so kann man beruhigt feststellen, ein Gleichstand zwischen den Geschlechtern erreicht. Nichts steht mehr im Wege, Franz Lehárs grandiose Komposition zu „Die lustige Witwe“ unvoreingenommen zu genießen.

Ensemble Solisten Herren © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Ensemble Solisten Herren © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Szymon Komasa, Daniel Schmutzhard, Jakob Semotan, Anett Fritsch © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Szymon Komasa, Daniel Schmutzhard, Jakob Semotan, Anett Fritsch © Werner Kmetitsch/Volksoper Wien

Um bei der Musik zu bleiben: Ben Glassberg steht am Pult des Volksopernorchesters und zaubert wundervolle Klänge, wohl mit wienerischer Unterstützung der vor ihm im Graben Musizierenden. Wem bei „Lippen schweigen, s´ flüstern Geigen“ nicht das Herz aufgegangen ist, der muss ein Rüpel sein, so schön wurde dieser Walzer bei der Premiere gespielt; mit der deutlichen Verzögerung der Drei im Takt. Bis es jedoch so weit ist, muss eine nicht unkomplizierte Handlung umgesetzt werden.

Mariame Clément führt Regie und hat in diese unzählige Male gespielte Operette eine Menge neuer, allerdings nicht immer schlüssiger Ideen eingebracht. Allein die Pariser Gesellschaft, die sowohl in der Pontevedrinischen Botschaft als auch in der Bleibe der umgarnten Witwe Champagner schlürft, wurde vom Dresscode zugunsten einer Nichtmode befreit, als Versteck für heitere Unkeuschheiten dient die Kabine eines Fotoautomaten(?) und der Pavillon ist eine unromantische Holzkiste mit zwei Ausgängen (Bühne und Kostüme: Julia Hansen).

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Ensemble, Chor der Volksoper Wien, Wiener Staatsballett © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Als Baron Mirko Zeta versucht Szymon Komasa die maroden Finanzen seines Heimatlandes zu sanieren. Dabei merkt Herr Botschafter nicht, dass seine Frau, die Französin Valencienne, längst ein Gspusi mit dem Maler Camille (ein junger Tenor, den man sich merken sollte: Aaron-Casey Gould) lustvoll betreibt. Sie ist doch eine anständige Frau, lässt ihn Hedwig Ritter glauben und notiert es sicherheitshalber auf ihrem, vom Liebhaber kompromitierend signierten Fächer.

Von seinem Kanzlisten Njegus tatert der balkanesische Hahnrei nicht viel erfahren, weil Jakob Semotan warat konjunktivisch nicht nur komisch, sondern viel zu verschwiegen. Er sagert nix, wenn er auch dies und das wissert. Um die Witwe Hanna Glawari ist ein rechtes Griss. Ihre Millionen müssen aber im Land bleiben. Also wird der Lebemann und nebenbei Botschaftssekretär Graf Danilo Danilowitsch auf sie angesetzt. Er soll seinen Charme spielen lassen und die Dame ehelichen. Doch es gibt eine Vorgeschichte. Die beiden waren vor vielen Jahren schon einmal ineinander verliebt. Zwei reife Menschen treffen einander nun nach einem bewegten Leben. Anett Fritsch, eine Sopranistin mit großer Stimme, lässt beim Vilja Lied den Atem anhalten. Was diese Nummer in dem Stück verloren hat, könnte nur Lehár selbst beantworten. Wahrscheinlich hat sie ihm so gut gefallen, dass er sie der Witwe einfach so geschenkt hat. Daniel Schmutzhard bevorzugt als unwiderstehlicher Schwerenöter zwar das Maxim für seine Abendunterhaltung, hat aber kein Herz aus Stein und öffnet es schlussendlich doch für diese großartig zu ihm passende Frau.

Aaron-Casey Gould, Hedwig Ritter © Werner Kmetitsch / Volksoper Wien

Aaron-Casey Gould, Hedwig Ritter © Werner Kmetitsch / Volksoper

Myrthes Monteiro (Anita), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

Myrthes Monteiro (Anita), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

WEST SIDE STORY Sparsame Ausstattung, opulente Wirkung

Anton Zetterholm (Tony), Jaye Simmons (Maria) © Marco Sommer / Volksoper Wien

Anton Zetterholm, Jaye Simmons © Marco Sommer / Volksoper Wien

Somehow, somewhen, somewhere, is there a place to be? Yes!

Die traurigste Liebesgeschichte wohl der ganzen Geschichte bewegt seit Urzeiten die Herzen – obwohl, daraus gelernt hat bis heute niemand. Nicht erst William Shakespeare hat sie für sich entdeckt, aber er hat Romeo und Julia zum Allgemeingut der Menschheit gemacht. Ihm sind unzählige Autoren gefolgt, auch Arthur Laurents und Stephen Sondheim, die die Story nach New York City verlegt haben, in einen düsteren Teil der West Side von Manhatten. Die Musik dazu hat ein ganz Großer geschrieben. „West Side Story“ wird gemeinhin als Musical bezeichnet. Leonard Bernstein hat damit aber weit mehr geschaffen, eher eine Symphonie des 20. Jahrhunderts mit rasend vertrackten Rhythmen und einer den Klängen immanenten komplizierten Harmonik. Trotzdem geht diese Komposition wie kaum eine andere ins Ohr, denn die Melodien, bei denen es um das Wesentliche des Inhalts geht, fliegen den Zuhörern zu wie prächtige Vögel. Sie machen Lachen und Weinen, erregen den Zorn auf den Hass an sich und erzählen von einer Liebe, die nicht imstande ist, Katastrophen zu verhindern.

Roberta Monção (Teresita), Sophia Gorgi (Rosalia), Danai Simantiri (Francisca), Jaye Simmons (Maria)

Roberta Monção (Teresita), Sophia Gorgi (Rosalia), Danai Simantiri (Francisca), Jaye Simmons (Maria) © Marco Sommer/Volksoper Wien

Links: Jets, rechts: Sharks © Marco Sommer/Volksoper Wien

Links: Jets, rechts: Sharks © Marco Sommer/Volksoper Wien

Mit dieser Produktion hat Lotte de Beer einen Goldgriff getan. Sie hat selbst Regie geführt und dieses Werk in beachtlicher Qualität umgesetzt. Auf Kulissen wie die Freiheitsstatue in der Ferne, verkommene Häuserfassaden, Feuerleitern oder verdreckte Reklameschilder wird verzichtet. Das Schwarz des Hintergrundes reicht (abgesehen vom „Place to be“) völlig aus, um mit Licht und ein paar wenigen Requisiten die Schauplätze zu markieren (Bühnenbild: Christof Hetzer). Den Rest besorgen ohnehin die Darsteller. Mitreißende Tanzszenen der Jets und der Sharks lassen das Temperament überquellen (Choreographie: Bryan Arias). Von Riff (Oliver Liebl), der lästigen Anybody (Melanie Böhm) über den streitsüchtigen Bernardo (Lionel von Lawrence) bis zum schießwütigen Chino (James Park) sind alle diese Gesangsrollen solide besetzt. Die Mädchen, ob die blonden Girls der Sharks oder die glutvollen Puoertoricanerinnen, sind nicht nur eine Augenweide, sie verstehen es auch, trefflich zu tanzen und zu singen.

Doc (Axel Herrig) ist derjenige, der es mit den Burschen gut meint, nicht so Nicolaus Hagg, der als Polizei-Leutnant Schrank die Aggressionen noch ordentlich anheizt. Wenn Anita (Myrthes Monteiro) die anderen mit „I like to be in america“ vom neuen Lebensgefühl zu überzeugen versucht, geht die Post für die Integration ab. Dass ausgerechnet ihr Bräutigam vom Geliebten ihrer besten Freundin erstochen wird, ist eine harte Prüfung für das aufgeschlossene Mädchen. Doch sie umarmt diese, als sie deren Schmerz begreift. Jaye Simmons ist eine liebreizende Maria mit ungemein viel Innigkeit und großer Stimme. So ist es kein Wunder, dass sich Anton Zetterholm als Tony auf der Stelle in sie verliebt und allein aus ihrem Namen einen ergreifenden Song macht. Ihren Ausdruck finden alle diese Emotionen in der Partitur, aus der Ben Glassberg penibel jede Facette der vielschichtigen Gefühle, ob positiv oder negativ, mit dem Orchester des Hauses herausholt und es schafft, dem Publikum mit einem Dauerläufer auf den Musikbühnen der Welt einen einzigartigen Abend zu bescheren.

Oliver Liebl (Riff), Lionel von Lawrence (Bernardo), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

Oliver Liebl (Riff), Lionel von Lawrence (Bernardo), Ensemble © Marco Sommer / Volksoper Wien

Lass uns die Welt vergessen, Esemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Jakob Semotan (Kurt Hesky), Lukas Watzl (Kurt Herbert Adler), Marco Di Sapia (Alexander Kowalewski), Andreas Patton (Ossip Rosental), Szymon Komasa (Leo Asch), Florian Carove (Hugo Wiener), Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

VOLKSOPER 1938 Lass uns die Welt vergessen...

Lass uns die Welt vergessen, Esemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Lass uns die Welt vergessen, Esemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Einzug der Nazis und Auszug der Juden; eine Erinnerung als Beitrag zum 125-Jahr Jubiläum

Es könnte alles so fröhlich sein. Auf dem Programm steht „Gruß und Kuss aus der Wachau“, eine erfrischende Ansammlung von Ohrwürmern über einem witzigen Libretto; gerade richtig für die mageren Jahre der Zwischenkriegszeit in Österreich. Dass die Menschen zumindest für einen Abend ihre Sorgen vergessen, ist dem Komponist Jara Beneš und den bewährt humorigen Textschreibern Hugo Wiener, Kurt Breuer und Fritz Löhner-Beda zu verdanken. Für das Programm verantwortlich ist Intendant Alexander Kowalewski, Regie führt Kurt Hesky. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind Juden. Bereits im Februar 1938 tauchen SA-Uniformen in der Volksoper auf, verdichten sich über die folgenden Wochen bis zum Anschluss im März, der für beinahe das gesamte Leading Team das Ende bedeutet. Die Ansicht von Hesky, dass die Politik unwichtig ist, weil in vier Wochen Premiere ist, wird zum absurden Wunschdenken. Binnen kurzem ist die Volksoper judenfrei, über Solisten, Chor, Ballett, das Orchester bis hinunter zum geschassten Souffleur Leo Asch.

Lass uns die Welt vergessen, Esemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Florian Carove (Hugo Wiener), Carsten Süss (Fritz Löhner-Beda ), Marco Di Sapia (Alexander Kowalewski), Lukas Watzl (Kurt Herbert Adler), Johanna Arrouas (Hulda Gerin), Jakob Semotan (Kurt Hesky), Szymon Komasa (Leo Asch), Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Lass uns die Welt vergessen, Esemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ulrike Steinsky (Frida Hechy), Sebastian Reinthaller (Emil Kraus), Julia Koci (Kathy Treumann), Carsten Süss (Fritz Löhner-Beda), Axel Herrig (Fritz Köchl), Nicolaus Hagg (Walter Schödel), Andreas Patton (Ossip Rosental), Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Diese schicksalhaften Tage sind nun die Handlung des Auftragswerkes „Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938“ nach dem Buch von Theu Boermans in der musikalischen Leitung von Keren Kagarlitsky. Neben den schwungvollen Melodien von Jara Beneš in den Operettenszenen kommentiert Musik von Arnold Schönberg, Viktor Ullmann, Gustav Mahler und Kagarlitsky das historisch überlieferte Geschehen in und vor dem Haus am Gürtel. Jeder Moment dieser in unserer Zeit so wichtigen Produktion ist packend, mitreißend und das einzig wahre Geschenk an dieses Opernhaus, das vor 125 Jahren den Spielbetrieb aufgenommen hat.

Die Rollen der einstigen Mitwirkenden wurden von Mitgliedern der Wiener Volksoper übernommen. Das ruhige Zentrum des darum tobenden Wahnsinns ist der Bühnenmeister. Gerhard Ernst scheint über den Dingen zu stehen, wenn er nach der Probe mit breitem Besen den Dreck von der Bühne zu kehren versucht – und fast möchte man ihm zustimmen, wenn er sich den Kaiser zurück wünscht. Der war seinerzeit der Eröffnung ferngeblieben, ist aber in keiner Weise mit den Schergen zu vergleichen, die zwar das Genie z. B. eines Löhner-Beda geschätzt haben, gegen die betreffenden Menschen selbst jedoch mit kalter Grausamkeit vorgegangen sind. Der Librettist wurde im KZ ermordet, nachdem er dem ihn inhaftierenden Beamten noch ein Autogramm gegeben hat. Das sollte uns nach vielen Jahrzehnten noch die Schamröte ins Gesicht treiben. Denn im Raum steht die Frage: Wer waren diese Täter und die Hunderttausenden am Heldenplatz schreienden Mitläufer? Hoffentlich nicht die Vorfahren derjenigen, die mit Standing Ovations den Erfolg dieses Stücks bejubelten.

Gerhard Ernst (Der Bühnenmeister), Andreas Patton (Ossip Rosental) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Gerhard Ernst (Der Bühnenmeister), Andreas Patton (Ossip Rosental) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Jaye Simmons, Christoph Stocker, Jonathan Hamouda Kügler, Jugend- u. Kinderchor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

DIE REISE ZUM MOND bringt die Liebe zu unserem Planet B

Jugendchor, Kinderchor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Jugendchor, Kinderchor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ein Sciencefiction-Spektakel von Jacques Offenbach als erfrischend jugendliche „opéra-féerie“

Genau so bringt man Kinder und Jugendliche in die Oper. Wenn im Publikum Scharen von Buben in feierlichen Anzügen und Mädchen im Outfit von Prinzessin bis Pippi Langstrumpf dem Geschehen auf der Bühne fasziniert folgen, muss es sich um etwas ganz Besonderes handeln. Das Erstaunliche: Es wird eine Oper gegeben, eine Komposition von Jacques Offenbach, mit einer Musik, die so gar nicht derjenigen gleicht, mit der sich die Kids normalerweise die Ohren verstopfen, und einer Handlung, der ein Roman von Jules Verne zugrunde liegt. Egal was daran die Jugend fesselt, aber es bleibt die Erinnerung an einen wunderbaren Abend voller Spaß auf höchstem Niveau. Vielleicht sind es die herrlich launige Inszenierung und die fantastischen Kostüme von Laurent Pelly oder der Humor, mit dem das großteils junge Ensemble (verstärkt mit dem Kinder- und Jugendchor) zu Werke geht oder gar die Hoffnung auf einen Planeten B, wenn der unsere hoffnungslos vermüllt ist (Abfallberge auf der irdischen Bühne, drapiert von Barbara de Limburg), oder alles zusammen, das die Zuschauer ohne Unterschied des Alters bei der Stange hält.

Aaron-Casey Gould (Prinz Caprice), Alexandra Flood (Prinzessin Fantasia) © Barbara Pálffy/Volksoper

Aaron-Casey Gould (Prinz Caprice), Alexandra Flood (Prinzessin Fantasia) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ensemble und der Blaue Planet © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Ensemble und der Blaue Planet © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Alfred Eschwé am Pult lässt Offenbachs Musik erglänzen, egal ob es sich hienieden um gewohnte Harmonik handelt oder auf unserem Trabanten um „extraterrestrische“ Klänge. In der von Albert Vanioound und anderen zum Libretto geformten Geschichte geht es um den Prinzen Caprice, der wie schon sein Name sagt, eine andere Lebensplanung im Auge hat als sie sein Vater König Zack erwartet. Aaron-Casey Gould als Mitglied des Opernstudios lehnt sich mit schlankem Tenor dagegen auf, von Carsten Süss die Krone eines herabgekommenen Reiches aufgesetzt zu bekommen.

Mit Hilfe des Hofgelehrten Mikroskop (Paul Schweinester) wird eine Raumkapsel gebaut, besser gesagt, eine Kanone, die das Trio Richtung Mond feuern soll. Mit im Gepäck sind Äpfel, die sich als hochwirksames Aphrodisiakum herausstellen. Der fesche Caprice gefällt der dortigen Prinzessin Fantasia. Aber die reizende junge Dame kennt die Liebe nicht. Erst ein Biss in den Apfel bringt Alexandra Flood nahezu um ihren Verstand und zu sicheren höchsten Tönen. Ihr Vater König Kosmos (Christoph Stocker), kugelrund wie der Vollmond, diagnostiziert an ihr darob eine schwere Krankheit und will sie verkaufen. Wieder ist es Mikroskop, der eine Lösung findet und aus Süßmost ein Elixier braut, das pandemieartig die Liebe ausbrechen lässt. Was zur Folge hat, dass sich die attraktive Königin Papotte (Sofia Vinnik) in den Wissenschaftler verknallt. Gelöst wird das amouröse Schlamassel durch einen beeindruckenden Aufgang des „blauen Planeten“, der die Sicht auf die Kleinheit unserer Mutter Erde als Nachdenkhilfe mit auf den Weg nachhause gibt.

Ensemble und Kanone © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Aaron-Casey Gould, Carsten Süss, Paul Schweinester, Jugendchor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Tommi Hakala (Jochanaan), Astrid Kessler (Salome) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Tommi Hakala (Jochanaan), Astrid Kessler (Salome) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

SALOME Bibelstunde mit O. Wilde & R. Strauss

 Astrid Kessler (Salome) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Astrid Kessler (Salome) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Wenn zwei Urgewalten, leidenschaftliches Verlangen und harte Zurückweisung, mitreißend aufeinanderprallen.

Luc Bondy (1948 – 2015) hat 1992 Salome für die Salzburger Festspiele inszeniert. Nach 31 Jahren hat man dieser Produktion wieder gedacht und sie für die Volksoper neu adaptiert. Der Rückgriff hat sich ausgezahlt. Nicht zuletzt, weil Dichtung und Musik darin in wunderbarer Weise verschmelzen. Für den Regisseur war dies allerdings keine Selbstverständlichkeit. Den Text von Oscar Wilde beschrieb er, als würde man Konfitüre über Zucker streichen und noch mehr des Süßen bis zur heißen Schokoladesauce dazugeben. In seinen Erinnerungen taucht jedoch ein Genieblitz auf: Es sollte ein archaischer Thriller werden und keineswegs ein Orientalismus. Seine Meinung stand gegen die Auffassung des Komponisten Richard Strauss, wirklich exotische Harmonik kreiert zu haben, „die besonders in fremdartigen Kadenzen schillerte, wie Changeant-Seide.“ Bondy hat sich mit Strauss „zusammengerauft“, bei den verwöhnten Prinzessinnen am Hof der Habsburger Anleihen genommen und eine Salome auf die Bühne gestellt, die in ihren seltsamen Gelüsten wirklicher nicht sein könnte.

Wolfgang Ablinger-Sperrhacke, Astrid Kessler, Ursula Pfitzner © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Herodes), Astrid Kessler (Salome), Ursula Pfitzner (Herodias) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Salome. Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Wolfgang Ablinger-Sperrhacke (Herodes), Ursula Pfitzner (Herodias), Jason Kim (Dritter Jude), Stephen Chaundy (Vierter Jude), Karl-Michael Ebner (Erster Jude), David Kerber (Zweiter Jude), Alexander Fritze (Fünfter Jude), Komparserie © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Mit Omer Meir Wellber am Pult des Volksopernorchesters wurde diese mittlerweile legendäre Auseinandersetzung von Komponist und Regisseur zum eindrucksvollen Erfolg. Der Dirigent badet richtiggehend in den vollen Klängen. Er nimmt wenig Rücksicht auf einzelne nicht immens stimmstarke Solisten in den Nebenrollen, um den Protagonisten die Chance zu geben, ihre Durchsetzungskraft unter Beweis zu stellen. Wolfgang Ablinger-Sperrhacke ist ein Herodes, der glaubhaft zuerst die Geilheit an der Stieftochter und später Verzweiflung über deren perversen Wunsch umzusetzen versteht. Vor seiner Frau Herodias sollte man sich in Acht nehmen.

Ursula Pfitzner gibt sie hart und über Leichen gehend. Schließlich steht ihr Ruf, der ohnehin schon ruiniert ist, auf dem Spiel. Der unglückliche Hauptmann Narraboth (JunHo You) prallt mit seiner Verehrung an Salome ab und stirbt leise den selbst gewählten Tod. So bleiben nur mehr Salome und Jochanaan. Tommi Hakala ist ein Prophet, der aus der Tiefe der Zisterne seine kantigen Botschaften mit mächtigem Bass schauerlich ertönen lässt, bis er aus dem Loch hervorgeholt wird und einem jungen, energisch zudringlichen Mädchen gegenübersteht. Astrid Kessler hat kein Verständnis für seine Abneigung. Sie ist von diesem Mann besessen und unternimmt wie ein frecher Teenager alles, um ihn herumzubringen, mit Schmeicheleien und mit Trotz. Es entbrennt ein Kampf zweier ungleicher Giganten, der keinen Sieger kennt. Dass sie schließlich am abgeschlagenen Kopf seinen Mund küssen kann, verdankt sie dem berühmten Schleiertanz. Lucinda Childs hat seinerzeit die Choreographie dafür entworfen und damit auch der heutigen Sängerin Gelegenheit gegeben, neben ihrem großen Sopran mit vibrierender Sinnlichkeit nicht nur ihren Stiefvater, sondern das Premierenpublikum der Volksoper zu begeistern.

Astrid Kessler (Salome) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Astrid Kessler (Salome) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Die Entführung aus dem Serail, Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Die Entführung aus dem Serail, Chor © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Die ENTFÜHRUNG aus dem SERAIL Türkische Musik vor einer scharfen Feige

Rebecca Nelsen (Konstanze), Murat Seven (Bassa Selim), Komparserie © Barbara Pàlffy/Volksoper Wien

Rebecca Nelsen, Murat Seven, Komparserie © Barbara Pàlffy/Volksoper

GIs statt Janitscharen, Regenbogenparade im Palast und Türken als Derwische

Man fragt sich, ob eine Mozartoper so viele Intentionen aushalten kann, wie sie Nurkan Erpulat in „Die Entführung aus dem Serail“ hineingepackt hat. Mit Altmeister Alfred Eschwé am Pult stehen die Chancen für die Musik von Haus aus gut. Wenn in der Ouvertüre nach ein paar Piano-Takten das Schlagzeug fortissimo reinhaut, dann ist es der damaligen Mode geschuldet. Ende des 18. Jahrhunderts war man verrückt nach solcherart „türkischer Musik“, der neben eine Reihe anderer Komponisten auch Joseph Haydn eine Symphonie gewidmet hat. Das Libretto von Johann Gottlieb Stephanie wurde von Sulaiman Masomi großzügig erweitert. Zur Sprache kommen etliche Klischees, angefangen von Frauenrechten über ein Plädoyer zu LGBT*Q, amerikanische Söldner im Dienste eines Osmanen und Überlegungen zum fragwürdigen Wort Orient bis zu einer Kurzpredigt über arme Türken, die ihrer Heimat entrissen in unserer ach so bösen westlichen Gesellschaft niedrigste Dienste leisten müssen. Als einer von ihnen dürfte sich Regisseur Erpulat fühlen. Er ist in der Türkei geboren, arbeitet in Berlin und scheint nun zwischen den Stühlen zu sitzen. Deshalb ist es ihm nicht zu verdenken, wenn er die Gelegenheit nützt, es den blasierten Wiener Operngehern einmal so richtig hineinzusagen. Es wird ihm verziehen, denn für dieses bald 250 Jahre alte Werk war eine inhaltliche Auffrischung längst fällig und sie tut ihm sogar gut – so lange die Partitur nicht angetastet wird.

Daniel Kluge (Pedrillo), Timothy Fallon (Belmonte), Rebecca Nelsen (Konstanze), Hedwig Ritter

Daniel Kluge (Pedrillo), Timothy Fallon (Belmonte), Rebecca Nelsen (Konstanze), Hedwig Ritter (Blonde) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Stefan Cerny (Osmin) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Stefan Cerny (Osmin) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Dass das Wesentliche klappt, dafür sorgen die Solisten. Timothy Fallon als Belmonte ist zwar nicht der typische Draufgänger, der sein Leben für Konstanze aufs Spiel setzen würde, aber sein Tenor ist ansprechend lyrisch und seine Liebesschwüre klingen damit durchaus glaubwürdig.

Als seine Geliebte steigert sich Rebecca Nelsen von anfänglicher Zartheit deutlich zu einer großen Stimme mit berührenden Emotionen. Pedrillo (Daniel Kluge) entspricht voll und ganz sowohl vom Spiel als auch vom Gesang her der ihm zugedachten Rolle. Seine Freundin Blonde ist mit Hedwig Ritter die burschikose Engländerin, die mit kräftigem Organ ihren radikal feministischen Anliegen vor einer überdimensionalen Chili-Feige Gehör verschafft. Der deutsche Schauspieler Murat Seven spricht den Bassa Selim, dessen Kostüm an einen Derwisch erinnert. Ihm ist die große Weisheit gegeben, wenn er nach dem verdächtigen Schlusssatz „Wen man durch Wohltun nicht gewinnen kann, den muss man sich vom Halse schaffen“ innehält, um ihn wortreich im Sinne der Aufklärung zu überdenken. Das Erlebnis des Abends ist jedoch Osmin. Stefan Cerny genießt die tiefsten Töne ebenso wie die Vorstellung, die ihn umgebenden Galgengesichter zuerst zu köpfen, dann zu hangen und zuletzt auf heißen Stangen aufzuspießen. In seiner Komik ist er ungemein sympathisch – und genau besehen, so unrecht hat er mit seinen rüden Forderungen ja wirklich nicht.

Murat Seven (Bassa Selim), Komparsen © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Murat Seven (Bassa Selim), Komparsen © Barbara Pálffy/Volksoper

Martin Winkler (Sir John Falstaff), Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Martin Winkler (Sir John Falstaff), Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR Komisch, fantastisch, feministisch

Lauren Urquhart (Anna Reich), Statisterie © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Lauren Urquhart (Anna Reich), Statisterie © Barbara Pálffy/Volksoper

Eine Premiere, die Freude gemacht hat; musikalisch wie mit der Inszenierung.

Die Männer kommen in dieser Oper nicht gerade gut weg. Das hat schon William Shakespeare so gewollt, dann der Librettist Salomon Hermann Mosenthal und nicht zuletzt die Regisseurin Nina Spijkers. Warum auch? Allein dieser Sir John Falstaff ist ja wirklich ein Ekel. Er säuft wie ein Loch, macht Schulden und ist von seinen Gonaden gesteuert. Er hätte es sich überlegen müssen, den beiden Damen Reich und Fluth gleichzeitig in einem Brief ein Techtelmechtel anzubieten. Man sieht, der gute Mann hat trotz seiner sexuellen Umtriebe im Grund keine Ahnung von Frauen. Er hätte wissen müssen, dass ein solcher Antrag betratscht wird und sich kein noch so lustiges Weib eine solche Unverschämtheit gefallen lässt. Er ist aber nicht der einzige Trottel. Herr Fluth ist von Eifersucht zerfressen und macht sich zum Narren, ebenso wie die beiden etwas unterbelichteten Traumschwiegersöhne von Herrn und Frau Reich. Aber was sollte ein aufgewecktes Mädchen wie Anna mit einem dümmlichen Junker Spärlich und einem von sich eingebildeten Dr. Cajus anfangen? Die Frauen verfügen nicht nur über anziehende Reize, sondern auch über entsprechende Listigkeit, um diese Melange an männlicher Unzulänglichkeit aufzumischen und zu ihrem Besten zu führen.

Aaron Pendleton (Herr Reich), Daniel Schmutzhard (Herr Fluth), Carsten Süss (Junker Spärlich)

Aaron Pendleton (Herr Reich), Daniel Schmutzhard (Herr Fluth), Carsten Süss (Junker Spärlich), Komparserie © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Die lustigen Weiber von Windsor, Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Die lustigen Weiber von Windsor, Solisten und Ensemble © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Mit der wie deutscher Sekt schäumenden Musik von Otto Nicolai und der Inszenierung der Niederländerin Spijkers wird diese Oper zum gehobenen Spaß, in dem die eingearbeiteten feministischen Botschaften, oder mit der Regisseurin gesagt, „weichen Kräfte“ alles andere als einen Krieg der Geschlechter vom Zaun brechen. Das Bühnenbild von Roe Smith ist raffiniert praktisch. Dass sich während der Ouvertüre (souverän: Ben Glassberg am Pult des Volksopernorchesters) Frauen übermütig auf einer Blumenwiese kugeln, legt bereits die erfrischende weitere Gangart fest. Dieser folgen Chor und Ballett immer mit dem diesem Stück immanenten Humor.

An den Solisten gibt es nichts zu meckern. Sopranistin Anett Fritsch (Frau Fluth) und Altistin Stephanie Maitland (Frau Reich) lassen in ihren Stimmen auch in schwierigen Passagen das Lachen durchklingen, das Anna (Lauren Urquart) nicht so leicht fällt. Immerhin ist sie in den Habenichts Fenton verliebt und darf ihn nicht heiraten. Als dieser hat JunHo You einen Tenor, der mit Schmelz und strahlenden Höhen aufhorchen lässt. Seine gekonnt blödelnden Mitbewerber sind Alexander Fritze als Dr. Cajus und Carsten Süss als Junker Spärlich. Die Väter sind das eigentliche Problem: Herr Reich (Bassist Aaron Pendleton) beharrt stur auf den falschen Eidam, während sich der energische Tenor Daniel Schmutzhard in seinem Wahn als betrogener Herr Fluth sogar zu Handgreiflichkeiten gegen seine Gattin hinreißen lässt. Dazwischen treibt Martin Winkler als Sir John Flastaff genügend Unfug, mit dem er schon als Büblein klein an der Mutterbrust begonnen hat, schafft es aber, trotz angegriffenem Kehlkopf bis zum letzten Ton seinen Bass mit gehöriger Grundgewalt erklingen zu lassen. Der Applaus nach Arien und Duetten und die Bravorufe beim Verbeugen am Schluss waren also mehr als verdient bei dieser Premiere von „Die lustigen Weiber von Windsor“.

Martin Winkler (Sir John Falstaff) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Martin Winkler (Sir John Falstaff) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

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