Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


 

Prosecco oder die prickelnde Eleganz Italiens

Durch die Heimat

eines Kultgetränks

Zuhause ist Prosecco in – nicht wie man meinen möchte – dem Dörfchen Prosecco bei Triest. Wirklich zuhause ist dieses prickelnde Kultgetränk nahe der Provinzhauptstadt Treviso in der Region Veneto – und natürlich in den Kühlschränken der Lebemenschen, die seine Leichtigkeit und Eleganz schätzen.


Für Leseproben Bilder anklicken

Hans Messner, Autor von Reisebüchern, hat eine Reise durch das Land des Prosecco angetreten. Zuallererst mit einer genauen Erklärung, was genau denn Prosecco ist: So wurde…das historische Anbaugebiet zwischen Conegliano und Valdobbiadene ab 1. April 2010 zum DOCG-Gebiet (Denominazione di origine controllata e garantita). Hergestellt wird Prosecco als Stillwein (Tranquillo), als Perlwein (Frizzante) und als Sekt (Spumante).

 

Der Rest des Büchleins sind kurze Reisebeschreibungen und vor allem wertvolle Tipps, um nur ja keinen der wesentlichen Genüsse im Reich des Prosecco zu verpassen. Von erstaunlicher Sorgfalt seitens des Autors und dem Willen zur Vollständigkeit zeugt beispielsweise Kapitel XV: Alle(!) Prosecco-Winzer und Adressen.

Eine kurze Bemerkung noch zu den Fotos: Schade, dass sie im Druck so klein sind, aber das Büchlein ist eben nicht größer. Einige der Aufnahmen von Marion und Martin Assam hätten sich ein größeres Format verdient; dann allerdings wäre das Buch wohl zu unhandlich geworden, um es, wie im vorliegenden Fall, als gleichzeitig hübschen und praktischen Reisebegleiter durch das Land des Proseccos empfehlen zu können.


Reise durch das Land des PROSECCO, Hans Messner, Styria - regional Carinthia 2011, ISBN 978-3-7012-0057-3, Preis 19,95 €

 

Der G´mischte Satz ist keine Cuvée!

Wien und seine „Weinsorte“

Freilich, schon in den ersten Zeilen seines Buches stellt Oliver Gruen dezidiert fest, dass der G´mischte Satz keine Rebsorte ist, auch keine Cuvée, sondern eine Anordnung verschiedener Rebsorten in einem Weingarten – und das ausdrücklich in Wien! Die letzten Worte dieser Thesen lassen aufhorchen und auf das Weitere neugierig werden. Wie kann einer diese urösterreichische Erscheinungsform des Weines auf die Hauptstadt beschränken?


Die Lösung liegt im Wort Haupt-Stadt. Erstens steht Wien unbestritten das Attribut Haupt zu und damit auch das pars pro toto für all die Weinbauern, die Jahrhunderte lang im Weinviertel den Brünnerstrassler, in der Thermenregion einen Gumpoldskirchner oder in der Wachau einfach einen Wachauer gekeltert und ausgeschenkt haben, lange bevor Erlässe und Gesetze den Weinbau mit Regionen und vorgeschriebenen Rebsorten zerreguliert haben.

Zweitens ist Wien wohl die einzige Großstadt der Welt, die mit einer beachtlichen Fläche an Weingärten aufwarten kann.

 

So gesehen darf der G´mischte Satz durchaus als echter Wiener zum Helden eines ihm eigens gewidmeten Buches werden.


Oliver Gruen hat dafür gründlich recherchiert und nicht zuletzt ein praktisches Nachschlagewerk (mit beiliegender DVD) geschaffen, mit genauer Beschreibung der wichtigsten Rebsorten im G´mischten Satz, mit einer großartig bebilderten Führung durch die Wiener Weinberge (die meisten Fotos stammen vom Autor selbst) und einem Besuch bei maßgeblichen Meistern des G´mischten Satzes, allen voran bei dessen Doyen Franz Mayer vom Pfarrplatz in Heiligenstadt. Diesem Herrn verdanken der G´mischte Satz und bis zu einem gewissen Grad auch dessen Bühne, der Heurige, ihr Überleben in langen reinsortigen Jahrzehnten, die geprägt waren von der Verachtung für das Naheliegende.

Gruens Hauptargument für den GS als Wiener ist allerdings in keiner Weise zu widerlegen: Wien hat keinen G´mischten Satz – Wien ist einer.

 


 

Oliver Gruen: G´mischter Satz. Weltkarriere in Wien. Wien 2010, ISBN: 978-3-9502728-4-0, Preis € 30,-, Bestellungen: Stadtforum, 1090 Wien, Wasagasse 24, Mail.

 

In memoriam Christoph Wagner:

Wo isst Österreich ab nun?

Gut aufbewahren heißt´s diese Ausgabe, die 12. dieses Führers zu bodenständigen Wirtshäusern, in denen man zu vernünftigen Preisen gut essen und trinken kann. Sie trägt noch die unverwechselbare Handschrift von einem der Gründer dieses Gastro-Guides, von Christoph Wagner, der im Juni 2010 verstorben ist.

Klaus Egle, Mit-Herausgeber und  Freund, wird gewiss die Linie wahren. Er wird auch den kommenden Jahrgängen von „Wo isst Österreich“ die launigen Kommentare weitergeben, die Wagner zu den einzelnen Lokalen zu erzählen wusste. Es war an sich ein Vergnügen, mit dem beleibten vollbärtigen Herrn über´s Essen zu reden. Jedes Stichwort wurde bei ihm zur Anekdote – was dazu führte, dass kaum mehr ein Kochbuch ohne seine Geschichten zu den Gerichten erscheinen konnte.


Christoph Wagner/Klaus Egle: Wo isst Österreich? 2011. Die 1200 besten Wirtshäuser in Österreich, Friaul, Istrien, Slowenien, Südtirol und Westungarn. Pichler Verlag 2010, ISBN 978-3-85431-524-7, Preis: € 19,95.

„Wo isst Österreich“ bezeichnete Christoph Wagner selbst einmal als „opulent“, und genauso präsentiert es sich auch heuer wieder. Vorgestellt werden auf fast 700 Seiten die 1200 besten Wirtshäuser in Österreich, Friaul, Istrien, Slowenien, Südtirol und Westungarn, was gerade in Zeiten der Krise auf eine erstaunliche Dichte an erwähnenswerten Gaststätten schließen lässt. Ein großer Spezialteil mit 300 Weingütern komplettiert das Angebot an kulinarischen Informationen und macht es damit zu einem unverzichtbaren Routenplaner durch unsere gastronomische Landschaft.

 

Die 800 besten Weingüter in Deutschland 2011. Aktuell bewertet, mit Weintipps, Adressen und Karten aller Weinregionen und über 400 Fotos. Ein Weintipp von Der Feinschmecker.

Ein Blick in Nachbars Weingarten

Deutschlands beste 800

Ähnlich wie bei uns gilt auch in Deutschland der Jahrgang 2009 als herausragend. Er wird als ganz Großer in die Geschichte eingehen. Bei der allgemeinen Hochstimmung in den Weingütern mussten die Winzer allerdings auch einen Wermutstropfen hinnehmen. Die Erntemenge lag 2009 an die 15% unter dem Ergebnis des Vorjahres.


Für diesen Feinschmecker-Guide, der nun die 800 besten Weingüter Deutschlands vorstellt, wurden etliche tausend Weine probiert und alle Verkostungen mit Ausnahme von „Große Gewächse“-Proben fanden blind statt, klarerweise um größtmögliche Objektivität zu erzielen, wobei man aber nicht gefeit war, auch für entsprechende Überraschungen zu sorgen.

Keine Überraschung boten allerdings die beiden Weingüter aus der deutschen Weinregion Baden, die auch bei der AWCvienna zur Sieger- bzw. Preisehren gekommen sind.

Alexander Laible, in Wien Gewinner der International Winetrophy  „white wine of the year 2010“ (Foto rechts), findet sich selbstverständlich auch in „Der Feinschmecker“. Er zählt dort zu den Aufsteigern, der als talentierter Jungwinzer 2009 sein Potential bestens eingesetzt hat. Mehr zu Alexander Laible und der AWC finden Sie hier...

Ausdrücklich empfohlen wird in diesem exklusiven Weinguide der Winzerhof Ebringen, der in Wien gleichfalls mit Weißweinen reüssiert hat und bis ins Finale dieses hochselektiven Wettbewerbes vorgedrungen ist.

Statistik