Kultur und Weindas beschauliche MagazinBOSCH & LEGAT Und eine Stellungnahme zur Lage der Welt
Es sind vor allem die Rätsel, die uns das Jüngste Gericht ebenso wie das von der 1980 in Kärnten geborenen Maria Legat eigens für diese Ausstellung (bis 5. Mai 2019) geschaffene Werk aufgeben. Es handelt sich dabei um einen Teil der Ausstellungsreihe „Korrespondenzen“, in denen „überraschende Verbindungen zwischen dem 500 Jahre alten Triptychon und Werke in unterschiedlichen Medien – seien es Gemälde, Graphiken, Skulpturen, Videoarbeiten oder Fotografien – sichtbar“ (© Ausstellungstext) werden. Sie sollen nicht zuletzt dazu beitragen, immer wieder neue Facetten in Boschs Meisterwerk zu entdecken.
Das von Maria Legat beigetragene Bild entstammt der Werkserie „Und zur Lage der Welt“, an der sie seit 2014 arbeitet. Themen gibt es genug, denn was ist nach Ansicht kritischer Künstler schon gut und lebenswert in einer Welt, die von Menschen bewohnt wird. In diesem Punkt folgt sie dem genialen Darsteller, der die Bestrafung der Sieben Todsünden unübertroffen drastisch und mit einem grausamen Grinsen dargestellt hat. Bei Legat sind es eben die atomaren Gefahren, der fortschreitende Klimawandel, Geschlechter- und Reproduktionsfragen, die den Betrachter zum Nachdenken anregen sollen. Legat selbst ist Mutter, aber auch kämpferische Botschafterin für Frauen, die sich selbst aus dem Bauch eines Ungeheuers, und sei dieses auch so nett wie der von ihr gezeichnete Bär, ohne die Hilfe eines Mannes herausschneiden können. Statistik |