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Die Sammlung betrachten & King Vulture An Insert by Willem de Rooij © Gemäldegalerie der Akademie

Die Sammlung betrachten & King Vulture An Insert by Willem de Rooij © Gemäldegalerie der Akademie, Foto: Iris Ranzinger

Eine Sammlung betrachten & A TRIBUTE by Willem de Rooij

Die Sammlung betrachten & King Vulture An Insert by Willem de Rooij © Gemäldegalerie der Akademie

Ausstellungsansicht © Gemäldegalerie, Foto Iris Ranzinger

Ein neues Format präsentiert Werke aus der Sammlung der Gemäldegalerie mit einem anderen Blick

Man vermisst keinen der alten Bekannten. „Tarquinius und Lucretia“ von Tizian hängt ebenso an seinem angestammten Platz wie das „Familienbildnis in einem Delfter Hof“ (Pieter de Hooch) oder der mit hochrotem Gesicht und sichtlicher Mühe mit seiner schönen Last beschäftigte Nordwind Boreas, der von Peter Paul Rubens just in dem Moment gemalt wurde, als er die dralle Nymphe Oreithya entführte. Für das Motto „Die Sammlung betrachten“ werden sie nach den Aspekten Bildgattung und Thema in neuer Zusammenschau präsentiert. Auf dem Weg dorthin trifft man auf holländische Gemälde des 17. Jahrhunderts, die von Kuratorin Sabine Folie, Direktorin der Kunstsammlung, für eine Sonderausstellung ausgewählt wurden.

Holländische Gemälde des 17.Gemäldegalerie der Akademie Jh. ©

Holländische Gemälde des 17. Jahrhunderts © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Foto: Iris Ranzinger

Ein Teil der Gemäldegalerie wurde jedoch für die Auseinandersetzung mit einer zeitgenössischen Position reserviert. Die Ehre des Beginns wurde dem renommierten niederländischen Künstler Willem de Rooij zuteil. Der etwas sperrige Titel verkündet somit „Eine Sammlung betrachten & King Vulture An Insert by Willem de Rooij“ (bis 20. August 2023). Willem de Rooij, der immer wieder Kunstwerke anderer Künstler in seine Arbeit miteinbezieht, legte besonderes Augenmerk auf eine Werkgruppe innerhalb der Gemäldegalerie. Tierbilder von Jan Weenix, Dirk Valkenburg und Melchior d´Hondecoeter inspirierten ihn, sie mit eigenen kreativen Gedanken zu konfrontieren. Ein vom Künstler arrangierter prächtiger Blumenstrauß empfängt die Besucher, die bereits im übernächsten Raum auf einen beredten Dialog von Alt und Neu treffen.

Dort hängen in einer Installation vereint der südamerikanische Königsgeier (Jan Weenix, 1700) aus dem Kunsthistorischen Museum Wien und die Kombination darin verwendeter Motive, gedacht als Dokumentation dieses Bildes, gemalt von Yaohui Zhu and Team for Yunxi Art Studio, Dafen, 2022 mit dem (konzeptuellen) Copyright Willem de Rooij. Damit man das Neue auch erkennt, ist den modernen Arbeiten eine Farbkarte beigegeben. Den Gedanken zu der von Willem de Rooij angedeuteten postkolonialen Perspektive, den allegorischen Verweisen und den Parametern, anhand derer wir auf diese Werke schauen und sie interpretieren, hilft ein Folder auf die Sprünge und eröffnet möglicherweise auch einen anderen Blick auf die Werke von Agostino Beltrano, Jan Asselijn oder dem Anziehungspunkt am Ende von Saalflucht und Zeit, das Weltgerichtstriptychon von Hieronymus Bosch.

Der weiße Pfau, Jan Weenix © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, F.: Iris Ranzinger

Der weiße Pfau, Jan Weenix © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Foto: Iris Ranzinger

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