Kultur und Weindas beschauliche MagazinAusstellungsansicht OPEN, Heidi Horten Collection, 2022, Foto: © kunst-dokumentation.com/Manuel Carreon Lopez HEIDIHORTENCOLLECTION Der neue Ort für junge und jüngste Kunst
Ein Dino fängt den Blick des Eintretenden; besser sein Gerippe, ähnlich den Artgenossen im Naturhistorischen Museum. Anstelle der Knochen sind es jedoch Messingröhren und Schalltrichter von Blechblasinstrumenten. Als Titel dieses von Constantin Luser 2022 geschaffenen Urviehs liest man „Vibrosaurier“ und dazu eine kurze Erklärung: Der Kopf, der in den nächsten Stock hineinschaut, ist eine Tuba. Wo allerdings die vier Trompeten und die 20 Hörner sind, erschließt sich nicht so ganz. Für Trompeten sind die Trichter zu groß, eher sind es Posaunenstürze, wie auch die zahllosen Mundstücke, die genau in die Mensur der durchwegs zylindrischen Röhren passen. Das Waldhorn dürfte sich der Künstler überhaupt nur von der Ferne angesehen haben. Erstens hat ein solches Instrument eine konische Bohrung, zweitens ein auffällig kleines, trichterförmiges Mundstück. Aber wer weiß das schon! Künstlerische Freiheit! Das goldglänzende Skelett macht sich nämlich ausnehmend gut im Licht erfüllten Museum, das Heidi Goëss-Horten für ihre Sammlung im Innenhof des Gebäudes Wien 1, Hanuschgasse 3 und Goethegasse 1 einrichten ließ.
Die Lage zwischen Staatsoper und Albertina macht es zu einem wertvollen Teil der Hochkulturmeile Wiens. Engagiert wurde für den Umbau das Architekturbüro „the next ENTERprise“, die das ehemalige erzherzogliche Kanzleigebäude entkernt hat, nicht ohne bestehende Kabinette für spezielle Ausstellungen zu belassen. Die originale Fassade wird konsequent begrünt.
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