Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Nina Hartmann & Martin Leutgeb beim Abkratzen © Tanja Schwind

Nina Hartmann & Martin Leutgeb beim Abkratzen © Tanja Schwind

DAS LETZTE MAL Eine sehr lebensnahe schwarze Komödie

Nina Hartmann & Martin Leutgeb, Vorsicht beim Trinken © Tanja Schwind

Nina Hartmann & Martin Leutgeb, Vorsicht Gift! © Tanja Schwind

Ein stinknormaler Ehestreit mit einem doch recht giftigen Ausgang

Mitten in der spannendsten Übertragung eines Eiskunstlaufes lässt sie ihm folgende Frohbotschaft zukommen: „Schatz, ich habe dich vergiftet.“ Gerade eben haben Spaghetti und Dosenbier noch gemundet, während auf dem Bildschirm wird der herrlichste dreifache Toeloop gesprungen wird. Es braucht also eine Weile, bis ihre Botschaft sickert, wird aber fürs Erste nicht ernst genommen. Die liebende Gattin schafft es dann doch, die Lage entsprechend klar zu schildern, um zumindest seine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie hat sich Digitalis besorgt und ihm verabreicht, also ein probates Mittel, um ihn zu ermorden – was für ein hässliches Wort, nein – um ihn sanft umzubringen. Flucht ist unmöglich, genauso wenig wie der Nachweis der toxischen Substanz in seiner Leiche. Gute eineinhalb Stunden habe er noch Zeit. Es entspannt sich eine Auseinandersetzung, wie sie den meisten von uns, zumindest den Verheirateten, nur allzu bekannt ist. Die Idee zu dieser radikalen Form von Scheidung stammt von Emmanuel Robert-Espalieu, einem Meister des humour noir, des schwarzen Humors, mit dem der Franzose diese Komödie pikant gewürzt hat.

In der Übersetzung von Frank Weigand schenken sich die beiden gestandenen Tiroler Nina Hartmann und Martin Leutgeb in „Das letzte Mal“ nichts, wenn es darum geht, wer als erster ins Gras beißt, besser gesagt, im Fauteuil sein Leben aushaucht. Sie ist das zynische Urbild einer vernachlässigten Ehefrau. Ihrem Putzfimmel ist es wohl zu verdanken, dass sie sich vom Gärtner, einem Komantschen, der ausschaut wie ein Wikinger, das Befreiungsmittel von ihrem Gatten besorgt. Er hängt ja doch nur wie ein alter Putzfetzen im Weg herum und ist zu nichts mehr nütze. Selbstverständlich ist er anderer Ansicht und versucht, wenn auch vom Grund auf der Typ gutmütiger Teddybär, angesichts des sicheren Todes zumindest einen Gleichstand herzustellen. Der Spielfreude von Hartmann und Leutgeb ist es zu verdanken, dass sich mühsame Querelen zweier Ehepartner zu einem pointierten Kampf um das verlorene Dasein entwickeln. Premiere feierte das Stück am 20. März 2024 im Vindobona, bevor es nach Tirol reist, mit einem kurzen Schlenkerer zurück nach Wien kommt, um dann die giftige Angelegenheit u. a. im Waldviertel, Salzburg, Linz und Villach launig abzuhandeln.

Martin Leutgeb & Nina Hartman beim Anschied © Tanja Schwind

Martin Leutgeb & Nina Hartman beim Anschied © Tanja Schwind

Drey Sarich als Hedwig © Katharina Schiffl

Drey Sarich als Hedwig © Katharina Schiffl

HEDWIG AND THE ANGRY INCH Vom Mann zur Frau Träumen nachjagen

Drey Sarich als Hedwig ohne Perücke © Katharina Schiffl

Drey Sarich als Hedwig ohne Perücke © Katharina Schiffl

Ein Rockmusical erzählt von Geschlechtsumwandlungen hinter der Berliner Mauer.

Auf den die Bühne beherrschenden Boxen der Tonanlage spielen Heads with Wigs (Perücken auf Modellköpfen) bereits auf den ersten Teil des Titels dieses Rock-Musicals an, das nach einem Buch von John Cameron Mitchell mit Musik und Gesangstexten von Stephen Trask vom Broadway ausgehend längst in aller Welt sagenhafte Erfolge feiert. Es könnte sich um eine Transvestiten-Show handeln, aber zur Hedwig gibt es noch den Angry Inch, das Ergebnis eines schmerzhaften Schnitts, der nach der operativen Entfernung des Zumpferls als unzureichende Möse verblieben ist. Das Opfer dieses Kunstfehlers hat Hansel geheißen und war in der DDR aufgewachsen. Im Radio ließen sich die Sendungen des American Forces Network auch im Osten empfangen und schufen beim heimlichen Hören einen Traum vom Westen. Ein riesiges Gummibärli mit dem Geschmack nach Macht schafft sowohl ein Loch in der Berliner Mauer und als auch im Unterleib der nunmehr nach ihrer Mutter Hedwig gerufenen Frau. Sie geht mit Sugardaddy in die USA, um dort enttäuscht zu werden. Am tiefsten getroffen wird sie von Tommy Speck, den sie als GNOSIS ganz groß herausbringt, der sich aber mit einem angry Inch so gar nichts anzufangen weiß.

Hedwig Drew Sarich und Gitarrist Chris Harras © Katharina Schiffl

Hedwig Drew Sarich und Gitarrist Chris Harras © Katharina Schiffl

Hedwig Dew Sarich, Yithhak Ann Mandrella © Katharina Schiffl

Hedwig Dew Sarich, Yithhak Ann Mandrella © Katharina Schiffl

Es ist eine traurige Geschichte, die Drew Sarich auf den Leib geschrieben zu sein scheint. Er tritt als pompöse Dragqueen auf, mit kunstvoll exaltierter Lustigkeit und dem schlüpfrigen Schmäh dieses Genres, wenn er beispielsweise von Leuten erzählt, die unter ihm gekommen sind, pardon, die ihm untergekommen sind, und ob der schrägen Pointe seine Zunge in teuflischer Geilheit rotieren lässt.

Er hat die Musik im Blut, die in teils gefühlvollen Songs, aber auch mit kräftig rockigem Background über seine verzweifelte, aber ergebnislose Suche nach der zweiten Hälfte seines Ichs berichtet. Sokrates, schau owa! Ihm zur Seite steht ein wortkarger junger Mann, Yitzhak, der scheinbar brav und beflissen beim Auftritt seiner Chefin assistiert. Ann Mandrella verrät die Stimme als Frau, die mit hellem Sopran im Hintergrund die Harmonie verstärkt. Wenn Hedwig in Good Old Europe auf Tournee geht, just in den Orten auftritt, wo gerade GNOSIS in vollen Hallen mit den von ihr geraubten Hits tausende Menschen zum Rasen bringt, muss sich die Begleitband mit dem Namen „The Angry Inch“ abfinden. Felix Reischl am Keyboard, Chris Harras an der Gitarre, Bassist Lukas Popp und Percussionist Titus Vadon sind aufmerksame Mitspieler in der Handlung, die Regisseur Werner Sobotka mit aufschlussreichen Videos kommentiert. Als es bei der Premiere hieß „Lift Up Your Hands!“, ließ sich das Publikum nicht zwei Mal bitten, diesen Abend im Vindobona lautstark und frenetisch zu feiern.

Drey Sarich als Hedwig © Katharina Schiffl

Drey Sarich als Hedwig © Katharina Schiffl

Fritzi Massary x zwei: Prisca Buchholtz, Anja Kruse

Fritzi Massary Mal zwei: Prisca Buchholtz, Anja Kruse

FRITZI MASSARY war „eine Frau, die weiß, was sie will“

Fritzi Massary Mal zwei: Prisca Buchholtz, Anja Kruse

Fritzi Massary Mal zwei: Prisca Buchholtz, Anja Kruse

Ein Trio für die Erinnerung an eine beinahe in Vergessenheit geratene Sängerin

Oscar Straus war einer ihrer Lieblingskomponisten, neben Leo Fall, der jedoch bereits 1925 verstarb. Straus, so sagte sie selbst, schrieb für ihre Stimme die idealen Noten. Fritzi Massary (1882-1969) war in erster Linie Edel-Soubrette, ein Sopran, der mit seiner Helligkeit das Publikum faszinierte. Ihre größten Erfolge feierte sie in Berlin und später in Wien, ihr verdankten auch schwächere Operetten enormen Zustrom. Die Königin war sie! Man kam wegen ihr. Nebenbei war Massary ein Star der noch jungen Schallplatte – ein glücklicher Umstand, der die Ausdruckskraft dieser Sängerin bis heute beweist. Dass sie vergessen wurde, ist nicht zuletzt eine Folge ihrer Herkunft. Sie stammte aus einer jüdischen Familie, trennte sich zwar von deren Bekenntnis, musste aber 1932 mitten im Applaus der Straus-Operette „Eine Frau, die weiß, was sie will“ grässliche Sprechchöre hören: „Juden raus aus deutschen Theatern!“ Nachdem 1938 die Nazis auch in Wien einmarschiert waren, blieb ihr nur die Emigration in die USA.

Prisca Buchholtz & Marcus Ganser beim Fiakerlied

Prisca Buchholtz & Marcus Ganser beim Fiakerlied

Paul Kropfitsch an der Violine

Paul Kropfitsch an der Violine

In Elfis Kulturkoffer, einem engagierten Verein für Bühnenproduktionen, wurde nun von Elfi Schweiger dieses bemerkenswerte Leben in einer österreichischen Fassung für das Theater aufbereitet. Die Uraufführung von „Eine Frau, die weiß, was sie will“ fand am 16. Jänner 2024 im Vindobona statt. Aufgeboten wurde dafür der renommierte Regisseur Andreas Gergen, der mit denkbar einfachen Mitteln eine durchaus mitreißende Show inszeniert hat. Als „Orchester“ wirken Paul Kropfitsch an der Violine und Maximilian Kromer am Klavier. Sie begleiten drei Solisten, von denen zwei als Fritzi Massary und einer als ihr Ehemann Max im Einsatz sind.

Anja Kruse sitzt elegant in einem bequemen Fauteuil und liest aus ihren Erinnerungen. Damit gibt sie Stichworte an Prisca Buchholtz, die neben Operettenarien wie „Josef, ach Josef, was bist du so keusch“ oder „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben“ Lieder zu Gehör bringt, die längst verklungen sind, aber gerade deswegen die Zeit der 1920er- und 30er-Jahre wieder fühlbar werden lassen. Verheiratet war Massary mit dem Komiker Max Pallenberg. Marcus Ganser erschafft kongenial mit Monologen beispielsweise aus „Schwejk“ oder „Der eingebildete Kranke“ und einer amüsanten Szene als Teufel im „Jedermann“ die einmalig kulturell-kultivierte Atmosphäre, die seinerzeit mit einem Hugo von Hofmannsthal oder Max Reinhardt in Wien, Berlin und bei den Salzburger Festspielen geherrscht haben dürfte. Als Pallenberg 1934 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, verliert Fritzi Massary ihre große Liebe und offenbar auch den Willen zu neuen Erfolgen. In Beverly Hills verbrachte sie ab 1939 ihren Lebensabend als eine Unbekannte, deren einstiger Glanz still und leise verblasst ist.

Fritzi Massary (Prisca Buchholtz) liest eine Kritik

Fritzi Massary (Prisca Buchholtz) liest eine Kritik

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

CULINARICAL 7.0 Genuss hoch 2: Musical & Dinner

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

Eine Reise durch die Welt, auf der Bühne und auf dem Teller

Mathematiker mögen die Stirn runzeln: Musical und Speisen sind zwei Dinge, die Spaß machen, und nicht mehr! Doch! wage ich zu behaupten. Denn in dieser Kombination potenziert sich der Genuss, ganz ohne Rechnen. CulinariCAL ist damit zu einem überaus erfolgreichen Format geworden. Heuer macht es bereits zum siebten Mal das Vindobona zum unwiderstehlichen Anziehungspunkt für ein Publikum, das offen ist sowohl für gute Musik als auch für die Kunst aus der Küche. Von Regisseurin Rita Sereinig wurde dem Ganzen ein durchaus nachvollziehbares System zugrunde gelegt. Sowohl Musikprogramm als auch die Speisenfolge sind thematisch auf drei Stationen aufgeteilt. Von Wien geht es über den Atlantik nach New York und dann wieder zurück in die Alte Welt nach London.

Culinarical 7.0, das Dessert

Culinarical 7.0, das Dessert

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

Nachdem sich Wien schon vor Jahrzehnten zu einer Musicalmetropole gemausert hat, sind Produktionen wie „Mozart“, „Elisabeth“, „I am from Austria“ oder das derzeit noch im Ronacher live zu erlebende „Rock me Amadeus“ absolut Home Made. Kunstvoll flimmernde Projektionen übertragen die jeweilige Stimmung der Songs auf Raum und Bühne, auf der ein Ensemble von ausgesuchten Musicalröhren Klassiker und Neuerscheinungen ins Vindobona schmettert. Am Werk sind Melanie Gebhard, Daniela Lehner, Tanja Petrasek, Melanie Engl, Konstantin Zander, David Mannhart, Chris Green und Lukas Weinberger. Dass Arrangements und Takt stimmen, dafür sorgt Andreas Brencic. Die Zuhörerschaft kann darauf ihre volle Konzentration verwenden.

Denn die Vorspeise befindet sich bereits im Magen; ein Duett vom Tafelspitzsülzchen und Consomme, also Wiener Rindssuppe, die mit geschmorten Babykarotten offeriert werden. Ein Filet Mignon, getrüffeltes Erdäpfelpüree, Onion Rings, Spinat Velouté und Cole Slaw (amerikanischer Krautsalat) ist die Bordverpflegung für den Flug nach New York City. Aus der Gegenrichtung direkt importiert vom Broadway und anderen prominenten Musicalbühnen wurden die Hits u. a. aus „New York, New York“, „The Book of Mormon“ und „Jersey Boys“. Dem guten alten London hat man das Dessert gewidmet in Form einer Pistazien-Schoko Mousse mit Haselnuss Meringue, Erdbeer-Vanille Coulis und Basilikum Kresse. Ob die Engländer derlei Speisen wohl in dieser Qualität zu kosten bekommen, darf bezweifelt werden. Sicher ist aber, dort waren Musicals wie „Mary Poppins“, „Sunset Boulevard“, „Mamma Mia“ und „Les Misérables“ Dauerbrenner, die im Finale Grande den Solisten Lukas Weinberger samt Ensemble mit „Best day ever“ aus „The Spongebob Musical“ das einzig passende Resümee für diesen Abend ziehen lassen.

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

Culinarical 7.0, Ensemble © Katharina Schiffl

Daniel Große Boymann (Emmanuel Weinstock ) © Tanja Schwind

Daniel Große Boymann (Emmanuel Weinstock ) © Tanja Schwind

MEISTERKLASSE Andrea Eckert als unbekannte Callas

Andrea Eckert (Maria Callas) © Tanja Schwind

Andrea Eckert (Maria Callas) © Tanja Schwind

Man lauscht nicht der göttlichen Stimme, sondern hört ihre Seele. Gesungen wird von ihren Schülern.

Der amerikanische Dramatiker Terrence McNally (1938-2020) war zweifellos ein Verehrer von Maria Callas und einer, der sich intensiv mit der Sängerin beschäftigt hat. Der „Göttlichen“ hat er ein Theaterstück gewidmet. „Master Class“ (1995) geht weit über biographische Notizen hinaus, es zeigt vielmehr eine (ehemalige) Sängerin, die sich nach dem Ende ihrer unvergleichlichen Karriere dem Nachwuchs widmet und im Zuge einer Meisterklasse das Wesen der Musik, des Gesanges und der Interpretation weitergeben will. Zwei Sopranistinnen und ein Tenor haben den Mut, sich ihrem teils harschen Urteil zu stellen. Sie begegnen dabei einer verbitterten Frau, deren Lebenspartner in ihren Erinnerungen auftauchen. Von Giovanni Battista Meneghini ließ sie sich scheiden, ihre große Liebe, der Milliardär Aristoteles Onassis, hat sie verlassen. Das glückliche Leben eines Stars sieht anders aus als es in diesem Stück deutlich wird.

Daniel Große Boymann, Teresa Gardner, Andrea Eckert © Tanja Schwind

Daniel G. Boymann, Teresa Gardner, Andrea Eckert © Tanja Schwind

Pablo Cameselle (Tony) © Tanja Schwind

Pablo Cameselle (Tony) © Tanja Schwind

Im Vindobona wurde genau am Tag ihres hundertsten Geburtstages (2. Dezember 2023) vor vollem Haus die „Meisterklasse“ aufgeführt, als Verbeugung vor einer Stimme, die bis heute legendär ist – in diesem Stück aber nur selten, und wenn, dann vom Band zu hören ist. KS Andrea Eckert wird in der Sprechrolle zur Callas, in frappierender Authentizität, der man die nicht immer angenehme Aufrichtigkeit abnimmt, mit der sie ihre Leidenschaft zur Musik weitergeben will, aber auch im Scheitern der Beziehungen mit ihr leidet. Maria Callas, obwohl geborene Griechin, scheint das Italienisch von Giuseppe Verdi verinnerlicht zu haben, wenn sie – allora! – Anweisungen erteilt.

Sie betreffen das Faktotum (Oliver Mülich bringt Schemel und Polster) und den Korrepetitor Emmanuel Weinstock (Daniel Große Boymann am Klavier). Die etwas verschreckte Sophie (Claudia Camie) wird schon beim ersten Ton unterbrochen, um nach einer gelinden Tortur doch eine Arie singen zu dürfen. Der nächste Kandidat ist Pablo Cameselle als Tony, der von seiner sängerischen Qualität überzeugt ist und von der Lehrerin nur einen Tipp für den großen Durchbruch als Tenor erwartet. Er darf, nach einigen Belehrungen, mit der Arie des Cavaradossi aus Tosca sogar die Callas rühren. Sharon (Teresa Gardner) erscheint zum Unterricht in Abendgarderobe und erregt allein damit schon das Missfallen von Maria Callas. Das Mädchen flüchtet, kehrt aber als Lady Macbeth zurück, um zu hören, dass sie zwar eine nette Stimme habe, sich jedoch um leichtere Partien umschauen solle. Nur angedeutet wird: Maria Callas selbst ist 1977 in Paris, so will es die melodramatische Überlieferung, an gebrochenem Herzen gestorben.

Andrea Eckert als verzweifelte Maria Callas © Katharina Schiffl

Andrea Eckert als verzweifelte Maria Callas © Katharina Schiffl

Szenenfoto von Dinner before Christmas

Szenenfoto von Dinner before Christmas

Musikalisch-kulinarische Vorfreude mit DINNER BEFORE CHRISTMAS

Sarah Zippusch, Sabrina Seibert, Maximilian Vogel und Konstantin Zander mit Andreas Brencic

Dinner before Christmas 2023, Ensemble

Tolle Stimmen, erstklassige Artisten und ein dreigängiges Menü – was will man mehr?

Für viele Menschen ist die Vorweihnachtszeit „the most wonderful time of the year“, andere sagen einfach Advent und meinen damit das Gleiche. Glücklich sind diejenigen, die sich dafür einen kleinen Teil ihres kindlichen Gemüts bewahrt haben. Sie können hemmungslos in die Romantik dieser Tage eintauchen und sich auf das Christkind freuen. Freilich ist mit dieser Zeit auch Ungeduld verbunden, Wünsche werden in kleinen Brieferln geäußert und es werden Pläne geschmiedet, um das Weihnachtsfest als einen Höhepunkt des Jahres zu inszenieren. Unabdingbar dazu gehören Kleinigkeiten wie ein möglichst hoher Christbaum, bunt verpackte Geschenke, der Festschmaus nach der Bescherung und – nicht zu vergessen – das mehr oder weniger klangvolle Absingen von „Stille Nacht“ bei Kerzenschein. Schön, wenn sich die dazu versammelte Gesellschaft auch ein bisschen lieb hat, zumindest am Heiligabend.

Weihnachtsdekor im Saal

Weihnachtsdekor im Saal

Konstantin Zander, Sabrina Seibert auf der „verschneiten“ Bühne

Konstantin Zander, Sabrina Seibert auf der „verschneiten“ Bühne

Bis es so weit ist, sollte die Vorfreude alles andere, beispielsweise den oft beschworenen Stress, verdrängen. Professionselle Hilfe bietet dafür „Das Vindobona“. Mit dem Programm „Dinner before Christmas“ wird es leicht gemacht, eine Anregung für gelungene Weihnachten mitzunehmen.

Diese Dinnershow mit Gesang und Artistik feiert in zweiter Auflage unter der Regie Rita Sereinig die Kombination von fein Speisen und mitreißender Unterhaltung. Zuerst wird der Magen darauf eingestimmt, mit der Sellerie-Apfel Suppe mit pikanten Parmesanchips. Als nächstes sind Augen und Ohren an der Reihe. Auf der verschneit gestalteten Bühne erscheinen Sarah Zippusch, Sabrina Seibert, Maximilian Vogel und Konstantin Zander, um unter der Leitung von Andreas Brencic am Klavier ihre Musical erprobten Röhren Weihnachtliedern von diesseits und jenseits des Ozeans zu widmen, ganz ohne Kitsch, da neben der musikalischen Performance auch Humor und Satire ihren Platz finden. Das Duo Aquarius (Marlies und Walter Holecek) ergänzt, wie es sich für ein richtiges Varieté gehört, das Erlebnis mit atemberaubender Akrobatik. Da schmeckt dann das Lachsfilet auf Pilze-Trüffel-Risotto so richtig, und auch die Lebkuchenmousse Tortelettes kommen als süße Boten auf die festlichen Stunden am 24. Dezember bestens an.

Marlies Holecek als Frau im Mond

Marlies Holecek als Frau im Mond

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