Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


  Gagokbounce  Foto: Kwanhee Yoon

Gagokbounce Foto: Kwanhee Yoon

THE GREAT LEARNING Musik als Lernkurve macht neugierig

  akua naru & Ensemble Foto: Fabian Hammerl

akua naru & Ensemble Foto: Fabian Hammerl

Ein Programm, das eine sich wandelnde Gesellschaft der Stadt widerspiegelt

1988 wurde Wien Modern gegründet. 37 Jahre sind seither vergangen, um satte 37 Prozent ist auch die Bevölkerung von Wien gewachsen. Damit steht ein Festival, das mit seiner Musik am Puls der Zeit sein will, vor vielen Fragen. Eine davon lautet, wie erreiche ich welche Menschen in einer immer diverser werdenden Metropole? Eine andere will eine Antwort auf die Entwicklung des Kulturlebens, das mit dieser rasanten Dynamik mithalten sollte. Woraus besteht diese Kunstform der Gegenwart? So fand eine Lernkurve im Plakat von Wien Modern Aufnahme und der Titel „THE GREAT LEARNING“, das gleichzeitig eine handgeschriebene Partitur von Cornelius Cardews ist und deren Umsetzung als beeindruckendes Finale am 30. November 2025 das Wiener Konzerhaus mit allen seinen sieben Paragraphen füllen wird.

  The Great Learning  Foto: Sofija Palurovic

The Great Learning Foto: Sofija Palurovic

  Jopa Jotakin  Foto: Andrea Knabl

Jopa Jotakin Foto: Andrea Knabl

Gefeiert werden einen Monat lang die Neugier, das Lernen und die Vielfalt mit neuer Musik für die Stadt, wie es der künstlerische Leiter Bernhard Günther formuliert. Zwischen 30. Oktober und 30. November 2025 wird neben den bekannten Interpreten das Hauptaugenmerk auf Musiker und Musikerinnen gelegt, die sich Wien als Wahlheimat erkoren haben. So hat gemeinsam mit dem Wahlwiener Vimbayi Kaziboni der Komponist, KI-Pionier, Wissenschaftler, Posaunist und Ensembledirektor George Lewis das Programm für das Eröffnungskonzert entwickelt und wird dabei selbst das RSO dirigieren. Präsentiert werden dabei sogenannte „afrikadiasporische“ Kompositionen, u. a. von der Britin Hannah Kendall und dem US-Musiker Jessie Cox.

Neben den Konzerten wird das Musiktheater nicht zu kurz kommen. Groß ist die Freude, das MusikTheater an der Wien für die Wiener Erstaufführung von Unsuk Chins Oper „Alice in Wonderland“ gewonnen zu haben. Die „Blues-Oper“ „longing to tell“ von der Hip-Hop-Künstlerin und politischen Poetin akua naru, dem Schlagzeuger Tyshawn Sorey und dem Ensemble Resonanz bringt die Tradition schwarzen Storytellings in die Halle E des Museumsquartiers Wien (19. November 2025). Projekte, die Klang und Bild verschränken, werden mit der Videoserie „Children´s Games“ des belgisch-mexikanischen Künstlers Francis Alÿs (zwischen 30. Oktober und 6. November 2025 im MAK) oder von PHACE Ensemble mit der immersiven Arbeit „Insulae“ (5.11.) geboten. Mit einem Augenzwinkern lädt „Der Blöde dritte Mittwoch“ (21. Bis 27.11.) nicht zuletzt zu einem Blick über die Tellerränder künstlerischer Disziplinen, wenn Installationen im Wiener Konzerthaus, im Werk im Kabelwerk und im Reaktor die Neugier elegant über besagte Lernkurve lenken.

  Vimbayi Kaziboni  Foto: Astrid Ackermann

Vimbayi Kaziboni Foto: Astrid Ackermann

Wien Modern Logo 350

Statistik