Kultur und Wein

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Katharina Grosse Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, 2023,  © Bildrecht, Wien 2023

Ausstellungsansicht © Katharina Grosse / Bildrecht, Wien 2023, Foto: Sandro E. E. Zanzinger Photographie

KATHARINA GROSSE Raumgreifende und begehbare Gemälde

Katharina Grosse Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, Ausstellungsansicht

Katharina Grosse Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, Ausstellungsansicht

Sind ungestüme Striche und wild gesprühte Farben die Antwort auf die Frage, Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden.

Die Säulenhalle der Albertina erscheint für die Werke der deutschen Künstlerin Katharina Grosse beinahe wie in Prokrustesbett. Den von ihr mit Farbe besprühten Flächen wurde mit den eher bescheidenen Ausmaßen der drei Ausstellungsräume eine spürbar schmerzliche Grenze gesetzt. Als ob sie dagegen aufbegehrten, wuchern sie an den über die Ränder hängenden Plastikfolien herab auf den Boden, wo sie wie die Reste umgefallener Farbdosen den Schritt der Besucher hemmen. Dennoch hat sie die Einladung zu einer Ausstellung eben dort angenommen. Wer würde eine Schau in der Albertina samt pathetisch aufschlussreicher Laudatio ausschlagen?! Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder gesteht darin der in Berlin und Neuseeland lebenden Künstlerin unter anderem zu, dass sie das sich mit einem Rahmen begnügende klassische Bildgeviert überwunden hat, indem sie den an die Abstrakte gemahnenden Strichclustern ihre Freiheit gibt.

Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder, Katharina Grosse, Angela Stief

Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder, Katharina Grosse, Angela Stief

Katharina Grosse Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, Ausstellungsansicht

Katharina Grosse Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, Ausstellungsansicht

Die bedeutungsvoll in den Ausstellungstitel „Katharina Grosse. Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden“ (bis 1. April 2024) gepackte Frage weckt Assoziationen zur Musik.

In ihrer Malweise ist jedoch kein harmonischer Dreiklang zu vernehmen, weder in Dur noch in Moll. Es tönt aber auch keine Dissonanz von den mit ihren Werken bedeckten Wänden, viel mehr ist es ein Konzert der Farben im Tutti Fortissimo, das die Sinne der Betrachter wie das mächtige Finale einer Symphonie einhüllen soll. Im Grund sind ihre Arbeiten ein Loblied auf die Malerei an sich, die für sie das taktilste, intuitivste und unmittelbarste Kunstmedium ist und weder Sprache noch Fotografie voraussetzt. Katharina Grosse spricht gerne und ausführlich über das Wesen ihrer Kunst, also soll sie am besten selbst zu Wort kommen: „Ich verdichte Aspekte, die mir bei der Arbeit an meinen jüngeren Studio Paintings wichtig sind, richte ein Brennglas darauf. Ich will einen Blickwechsel erreichen, weg von der begrenzten Leinwand, hin zu dem, was außerhalb dieser liegt. Das Periphäre, der Abfall, das Verworfene, der Überschuss, das Nebensächliche oder der Malerei nicht Zugehörige, die Architektur, der Betrachter – all diese Dinge können Teil der Arbeit werden. Es geht mir um das Erweitern des Möglichkeitsfeldes der Malerei.

Katharina Grosse Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, Ausstellungsansicht

Katharina Grosse Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden, Ausstellungsansicht

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