Kultur und Weindas beschauliche MagazinGottfried Helnwein, Ausstellungansicht GOTTFRIED HELNWEIN Beängstigende Realität des Bösen
Am 8. Oktober dieses Jahres wurde Gottfried Helnwein 75 Jahre. Über diese ganze Zeit ist dem Künstler jedoch das Kind erhalten geblieben, das seine Fantasien mit leichter Hand in die Wirklichkeit übertragen kann. Er selbst sieht es sogar als eine wesentliche Vorsetzung für das Kunstschaffen. Seine Methode ist der Hyperrealismus, eine Technik, die seine Werke unverkennbar macht. Es ist sein Blick über das Tatsächliche hinaus, den er mit den Betrachtern seiner Gemälde im Verhältnis 50:50 teilen will. Zugegeben, es ist nicht angenehm, in die Gedankenwelt von Helnwein zu folgen. Angst machende Sujets dominieren: Zynisch freundliche Darstellungen grässlicher Menschen wie die Nazis, Kinder mit blutenden Köpfen oder die lodernden Flammen einer Explosion, denen ein Mangamädchen mit schreckgeweiteten Augen zu entkommen versucht.
Bis 11. Februar 2024 sind in der Albertina Werke aus den letzten drei Jahrzehnten zu erleben. Die Bilder sind immer nach einer fotografischen Vorlage entstanden, die jedoch nicht nur perfekt in Öl und Acryl auf Leinwand abgemalt wurde, sondern durch die Auswahl der Palette, teils monochrom, andere wieder in glühenden Farben ihre eigene, neue Welt erschaffen. Nicht zuletzt aufgrund des großen Formates sind diese heilsam provozierenden Botschaften nicht zu übersehen. Bis heute schockieren die Darstellungen von Schmerz, Verletzung und Gewalt. Stellvertretend für die Opfer dieser Übel steht das wehrlose Kind. Es scheint wie einem Albtraum entrissen.
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