Kultur und Wein

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Christoph Fälbl, Katharina Krause © Gloria Theater

Christoph Fälbl, Katharina Krause © Gloria Theater

HASCH MICH, ICH BIN DER MÖRDER! Wahre Hetz mit unbekannter Leich´

Angelika Zoidl, Leiche in Beton, Christoph Fälbl, Andreas Steppan © Gloria Theater

Angelika Zoidl, Christoph Fälbl, Andreas Steppan © Gloria Theater

Wenn aus Fiktion blutige Wirklichkeit wird, dann ist der Krimiautor d´ran schuld.

Das kommt davon, wenn man der Polizei nicht traut. Der berühmte Komödiendichter Anton Breitbart wird erpresst. Statt die leidige Angelegenheit anzuzeigen, wird Selbstjustiz beschlossen. Es soll wie die Entstehung eines Krimis aussehen, was der Dichter in seine Schreibmaschine hämmert. In Wirklichkeit ist es jedoch der perfide Plan, den Erpresser um die Ecke zu bringen. Aber was tun mit der Leiche? Der in Australien geborene Drehbuchautor, Schriftsteller und Dramaturg Alec Coppel hatte dafür die grandiose Idee, dass die Ehefrau des Helden ihrem Mann just zu diesem Zeitpunkt einen Pavillon schenkt, mit einem Betonfundament, unter dem der mittels Erschießen Entschlafene verschwinden soll. Das ist jedoch nicht der einzige kuriose Zufall, es folgt noch eine ganze Reihe von Unwahrscheinlichkeiten, die sich schlussendlich jedoch zu einem Mords-Spaß zusammenfügen.

Elisabeth Osterberger, Angelika Zoidl © Gloria Theater

Elisabeth Osterberger, Angelika Zoidl © Gloria Theater

Christoph Fälbl, Andreas Steppan, Katharina Krause © Gloria Theater

Christoph Fälbl, Andreas Steppan, Katharina Krause © Gloria Theater

Die Handlung ist insofern bekannt, als diese Geschichte bereits 1971 mit Luis de Funès als Antoine Brisebard unter dem (deutschen) Titel „Hasch mich – ich bin der Mörder“ verfilmt wurde. In der Übersetzung von Mischa Bach kam nun eine wienerische Version dieser Komödie im Gloria Theater zur Aufführung (Regie: Leo Maria Bauer). Anton Breitbart residiert in einer Villa in Grinzing, sein Erpresser ist ein Bösewicht aus Floridsdorf. Christoph Fälbl steht dem großen, wenngleich ebenfalls nicht großgewachsenen Franzosen an komischer Schusslichkeit in nichts nach. Ihm zur Seite steht als liebende Gattin Silvie eine reizende Angelika Zoidl, die von dem Jammer ihres Gemahls natürlich nichts mitbekommt. Wie weit sie die Avancen des Rechtsanwalts und Freund ihres Mannes (Christian Rovny) genießt, behält sie als ihr süßes Geheimnis.

Katharina Krause ist das Hausmädchen mit charmant französischem Akzent, das ebenso wie der Baumeister (Gerhard Huber) ein besonderes Talent hat, zum möglichst ungünstigen Moment auf der Szene zu erscheinen. Durch Antons Ungeschicklichkeit wird ein nächtlicher Eindringling erschossen. In der Baugrube verräumt soll er dort die nächsten 200 Jahre in Frieden ruhen. Dank der Ermittlungen seitens Kommissar Keller (Andreas Steppan mit kalter Pfeife im Mund) sind jedoch beteiligte Ganoven als Opfer aufgrund gegenseitiger Ausrottung auszuschließen. Mit schnellem Griff in die Hausbar reüssiert Elisabeth Osterberger als trinkfreudige Frau Händler, ihres Zeichens Maklerin, die für das Anwesen von Breitbart einen zahlungskräftigen Schweizer an der Hand hätte. Hat möglicherweise sie die Antwort darauf, wer dieser Tote ist, der zu seiner Erschießung mit einem Koffer voller Geld erschienen ist und nun wie der steinerne Gast durch diese herrliche Farce voll schwarzem Humor geistert?

 Christoph Fälbl © Gloria Theater

Christoph Fälbl © Gloria Theater

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