Kultur und Weindas beschauliche MagazinRuhe, wir drehen! Ensemble @ Gloria Theater RUHE, WIR DREHEN! und lassen dabei die Diva lustig sterben.
In diesem Streifen geht es um das gewaltsame Ableben einer Diva. In der zentralen Szene soll sie von ihrem eifersüchtigen Ehemnn erschossen werden. Der Regisseur (Gerald Pichowetz als Franz) hat jedoch seine liebe Not mit den Darstellern und den anderen Beteiligten, die sich bei derlei Unternehmungen im Studio herumtreiben. Der Bühnenarbeiter (Markian Kovalko) bedient sich lieber am Büffet als sich um die Ausstattung zu kümmern. Teresa (Chiara Larson) soll für die Maske sorgen, versteht aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse aber kein Wort. Engagiert wurde sie von der reschen Aufnahmeleiterin Gigi (Elisabeth Osterberger), die ihre Intimfreundin immer ganz nahe bei sich haben will. Für Oliver, dem Regieassistenten, ist das Megaphon der natürliche Gegner, da aus dem Schalltrichter nur unverständliches Gequake tönt. Paul Graf hat in dieser Funktion noch die private Rolle als Rivale des Chefs zu erfüllen. Zwischen ihnen steht das impulsive Starlett Lola. Michelle Härle hat´s drauf, die Männer um den Finger zu wickeln und erforderlichenfalls wieder abzustreifen; Hauptsache, sie bekommt die Hauptrolle im nächsten Film. Gedreht wird im Gloria Theater, wo Leo Maria Bauer als realer Regisseur seine Aufgabe erfüllt hat und im filmgerechten Bühnenbild von Robert Notsch das wirklichkeitsnahe Tohuwabohu eines Drehtages für das Publikum zum Vergnügen und vor allem zum Mitmachen inszeniert hat.
Scheerz beiseite, Ensemble im Salon © Gloria Theater SCHERZ BEISEITE Ein seltsamer Fall für Miss Marple Gerald Pichowetz, Prinzipal des Gloria Theaters, hat für seine Bühne und im Endeffekt auch für sich ein literarisches Kuriosum ausgegraben. Agatha Christie, die unglaublich produktive Schöpferin wunderbarer Kriminalromane, hat in ihrem Œuvre auch einige Bühnenstücke vorzuweisen. Die Heldin der Komödie „Scherz beiseite“ ist auch darin wie in vielen Krimis die verschrobene alte Dame namens Miss Marple. Wer könnte diese gefinkelte Amateurdetektivin mit altmodischem Kostüm, überzeugter Altjüngferlichkeit und einer Leidenschaft zum Stricken besser darstellen als Gerald Pichowetz himself. Damit ist schon viel gewonnen, denn das Stück selbst zählt nicht zu den Meisterwerken der an sich bezüglich Bluttaten höchst erfindungsreichen Engländerin. Der mehrfach verschobene Mord stellt sich letztendlich als nicht gerade logisch und vom Motiv her alles andere als erzwungen heraus. Die Klärung erfolgt nach dem üblichen Muster, indem das Publikum in letzter Minute mit Fakten konfrontiert wird, die den Täter verlässlich zum Geständnis bringen.
Zum(zur) Hauptdarsteller(in) gesellt sich ein Ensemble, das stets für einen Spaß gut ist. Andreas Steppan ist ein eleganter Mister Stringer, der im noblen Haus seiner Nichte Mildred Redmond (Michelle Härle) ein sorgenfreies Leben genießt, so lang, bis die resolute junge Dame den Parasiten rausschmeißt. Die von ihr wohl zum Angeben eingeladene beste Freundin Liz (Julia Werbick) stellt sich als abgelegte Geliebte von Gatte Oliver Redmond heraus.
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