Kultur und Weindas beschauliche MagazinScheerz beiseite, Ensemble im Salon © Gloria Theater SCHERZ BEISEITE Ein seltsamer Fall für Miss Marple Gerald Pichowetz, Prinzipal des Gloria Theaters, hat für seine Bühne und im Endeffekt auch für sich ein literarisches Kuriosum ausgegraben. Agatha Christie, die unglaublich produktive Schöpferin wunderbarer Kriminalromane, hat in ihrem Œuvre auch einige Bühnenstücke vorzuweisen. Die Heldin der Komödie „Scherz beiseite“ ist auch darin wie in vielen Krimis die verschrobene alte Dame namens Miss Marple. Wer könnte diese gefinkelte Amateurdetektivin mit altmodischem Kostüm, überzeugter Altjüngferlichkeit und einer Leidenschaft zum Stricken besser darstellen als Gerald Pichowetz himself. Damit ist schon viel gewonnen, denn das Stück selbst zählt nicht zu den Meisterwerken der an sich bezüglich Bluttaten höchst erfindungsreichen Engländerin. Der mehrfach verschobene Mord stellt sich letztendlich als nicht gerade logisch und vom Motiv her alles andere als erzwungen heraus. Die Klärung erfolgt nach dem üblichen Muster, indem das Publikum in letzter Minute mit Fakten konfrontiert wird, die den Täter verlässlich zum Geständnis bringen.
Zum(zur) Hauptdarsteller(in) gesellt sich ein Ensemble, das stets für einen Spaß gut ist. Andreas Steppan ist ein eleganter Mister Stringer, der im noblen Haus seiner Nichte Mildred Redmond (Michelle Härle) ein sorgenfreies Leben genießt, so lang, bis die resolute junge Dame den Parasiten rausschmeißt. Die von ihr wohl zum Angeben eingeladene beste Freundin Liz (Julia Werbick) stellt sich als abgelegte Geliebte von Gatte Oliver Redmond heraus.
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