Kultur und Weindas beschauliche MagazinSoul Sisters, Ensemble © Wiener Metropol / Peter Burgstaller SOUL SISTERS Die Post geht ab im Schupferschlössl
Wie transferiert man schwarze Musik in die Wiener Cottage? Markus Gull und Peter Hofbauer haben dazu nicht unpassend eine baufällige Villa erfunden. Der Urahn Onkel Willi hat das Schupferschlössl seinen zwei Großgroßnichten vererbt, die allerdings grundverschiedene Pläne mit der abg´frackten Immobilie hegen. Diana, die Ältere, badet in Nostalgie und will renovieren. Die Vernunft und ihr Ex, der Bauunternehmer Alex, sagen jedoch entschieden nein, ebenso wie Schwesterherz Maria, die nach jahrelanger Abwesenheit am Schauplatz erscheint. Sie ist eine Businesslady, die für Gefühlsduselei weder Sinn, noch Geld hat. Also weg mit dem verrotteten Gemäuer und das Grundstück so teuer wie möglich verhökern! Doch als die quirlige Flo auftaucht und just dort mit ihrem smarten Basti Hochzeit feiern will, kommen alle möglichen Vorhaben und Verhältnisse ins Wanken. Es gibt aber noch etwas Wesentliches. Die beiden Schwestern waren einst unzertrennlich als Soul Sisters aufgetreten und haben diese gemeinsame Zeit noch nicht ganz vergessen. Damit wird aus dieser eher seichten Komödie ein Musical mit erstaunlich musikalischem Tiefgang und ohrgängigen Soul-Melodien, die Größen wie Aretha Franklin, Tina Turner oder Diana Ross unsterblich gemacht haben.
Max Hagler, der auch die Band leitet, hat die Arrangements geschaffen, zu denen ein stimmgewaltiger Cast mit neuen Songtexten eindrucksvoll groovig die Story erzählt. Carin Filipčić versucht als warmherzige Diana ihre vom kalten Profit beherrschte Schwester Mary (Claudia Rohnefeld mit beeindruckend schwarzer Röhre) vom ideellen Wert der Ruine zu überzeugen.
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