Kultur und Weindas beschauliche MagazinBye-bye Zuversicht, Ausstellungsansicht BYE-BYE ZUVERSICHT 2000 bis 2009 Kunst der Ernüchterung
Nachdem das Wien Museum demnächst festlich neu eröffnet wird, darf auch die Außenstelle MUSA zu seiner ursprünglichen Funktion zurückkehren. Unter dem Titel „Bye-bye Zuversicht“ (bis 17. März 2024) wird eine Auswahl aus den Ankäufen und Schenkungen betreffend das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends der Öffentlichkeit präsentiert. Immerhin sind es mehr als 6000 Werke aus allen möglichen Bereichen der bildnerischen Kunst, aus denen sich zu dem etwas melancholischen Thema Beispiele gefunden haben. Warum so traurig? 9/11 hat das Lächeln gründlich aus unseren Gesichtern gewischt, dazu gesellten sich ein Golfkrieg, wirtschaftliche Turbulenzen und erste Ahnungen von einer einsetzenden Migration. Cancel Culture war nur das Pünktchen auf dem i, das zu einem Sturm auf bis dahin kaum hinterfragte Ehrerbietung für zweifelhafte Honoratioren der Geschichte geführt hat.
Einen kleinen Trost bot die Erfindung des Smartphones, das die künstlerische Tätigkeit demokratisierte und in jedem Selfie oder spontan gedrehten Video eine kreative Leistung behauptete. Die Profis der Kamera standen nun vor der Herausforderung, erstens die wahren Probleme aufzuzeigen und zweitens ihrer Arbeit einen neuen Wert zu verleihen. Anstelle der prächtigen Hotelfassade mit Sonnenuntergang im Hintergrund wurde der Blick mittels Fotos auf triste Orte, auf sogenannte Non-Sites, gelenkt und das Hässliche als Diskussionsthema salonfähig gemacht.
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