Kultur und Weindas beschauliche MagazinVanessa Vasquez (Micaela), Ensemble © Esterhazy / Jerzy Bin CARMEN Habanera und Toreador als Filmdreh
Carmen, eine der berühmtesten und populärsten Opern der Welt, wird in St. Margarethen in die Dreharbeiten für einen Film in den 1950er-Jahren eingearbeitet. Zu Beginn ist es durchaus ein wenig verwirrend, wenn plötzlich jemand „Action!" ruft und dann auf der linken Seite der Bühne „Filmemachen“ gespielt wird, während auf der rechten Seite die Handlung der Oper stattfindet. Es gibt dadurch viel Ablenkung: Menschen fahren brennend mit einem Rad über die Bühne, ein Kameraschwenkarm filmt die verschiedenen Szenen anscheinend mit und wilde Stuntszenen lenken ein wenig vom eigentlichen Operngeschehen ab. Es ist eine Konzentrationsfrage, um die von Henri Meilhac und Ludovic Halévy als Libretto gedichteten und vom Komponisten Georges Bizet in grandiose Musik gefassten dramatischen Geschehnisse mitzuverfolgen und sich nicht durch eine als Regiegag (Arnaud Bernard) gedachte Nebenhandlung irritieren zu lassen.
Carmen (Joyce El-Khoury) zeigt sich von Beginn an lasziv, als eine Frau, die genau weiß was sie will, und so verfällt ihr auch Don José (Brian Michael Moore). Dem Gesang dieser wunderbaren Frau kann man nur verfallen. Ein fescher Escamillo war übrigens der italienische Bariton Vittorio Prato und die gutherzig-mutige Micaela gab die aus Amerika stammende Sopranistin Vanessa Vasquez. Insgesamt war es eine sehr ansprechende Darbietung mit großen Stimmen. Leider wurde diese durch das heftige Gewitter in der Pause unterbrochen. Text von Jacqueline Pauer Statistk |