Kultur und Weindas beschauliche MagazinRendering Pratermuseum, © Michael Wallraff, Wien Museum PRATERMUSEUM Als neue Attraktion des Wurstelpraters
Ein Wimmelbild von gigantischen Ausmaßen hält die Eintretenden fürs Erste einmal fest. Auf der gesamten Wand gegenüber Kassa und Aufgang tummeln sich unzählige fröhliche Menschen zwischen Attraktionen wie Riesenrad, Schießbude und Geisterbahn. Der Künstler Olaf Osten hat mit seinem Team darin die 250-jährige Geschichte des Praters auf launige Weise zusammengefasst. Gemeint ist damit in erster Linie der Wurstelprater mit seinen Fahrgeschäften, Restaurants und Unterhaltungsetablissements. Der große Rest ist eher beschaulicher Natur, die per Liliputbahn am bequemsten erlebt werden kann. Verlässlich kehrt man damit von diesem Ausflug in das ehemalige Jagdgebiet der Habsburger zurück zu Langosgeruch und lauter Musik, die aus einer Armee von Lautsprechern in einer unvergleichlich reizvollen Kakophonie unentschlossene Streuner auf die jeweilige Attraktion aufmerksam machen will. Was wenn nicht dieser Prater braucht ein Museum, das Geschichten erzählt und damit zur Stätte einer eher anschaulichen Belustigung im wirbelnden Umfeld von Hochschaubahn und Tobogan wird. Nun ist das neue Museum eröffnet! In ansprechender Holzbauweise (geplant von Architekt Michael Wallraff) fügt es sich organisch in die Reihen der improvisiert wirkenden Anlagen. Nichts scheint im Prater für die Ewigkeit gebaut, alles ist den jeweiligen Vorlieben der Unterhaltungssuchenden unterworfen. Das Innere des von zwei Seiten zu betretenden Museums hat davon einen guten Teil als Ausstellungsobjekte übernommen. Über eine Treppe gelangt man nach oben in eine über und über angeräumte Welt voller Wunder, die auf zwei Etagen ein Erlebnis von Vergangenheit für die Jungen und für die älteren Semester eine Fülle an Nostalgie bietet.
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