Kultur und Weindas beschauliche MagazinEin Kunstwerk künstlicher Intelligenz: Sujet der Ausstellung Bioinspiration © Technisches Museum Wien/Heimat Wien BIOINSPIRATION Der Schöpfung auf die Finger geschaut
Die Lösung für so manches technische Problem liegt ganz offen vor unseren Augen. Man muss nur genau hinschauen. Leonardo da Vinci hat uns schon im 16. Jahrhundert mit der Nase drauf gestoßen, als er meinte, dass den Erfindungen der Natur nichts fehlt und nichts überflüssig ist. Immerhin hatte die Evolution an die 3,8 Milliarden Jahre Zeit, aus Trial & Error und beinharter Selektion das Optimum aus der Schöpfung herauszuarbeiten. Die Bionik ist ein relativ junger Zweig der Forschung. Der Begriff wurde 1960 erstmals vorgestellt. Das Kofferwort aus Bios (Leben) und dem Suffix „onics“ für Studium wird heute für ein mittlerweile weites Feld der Wissenschaft angewendet, das sich natürliche Phänomene, Prozesse und Mechanismen als Vorbilder zahlreicher technischer Entwicklungen zunutze macht.
Ein gutes Jahr ist dazu im Rahmen von Alliance4Science nun die Ausstellung „BioInspiration – Die Natur als Vorbild“ im Technischen Museum Wien zu Gast. Konzipiert wurde sie ursprünglich für den Parque de las Ciendas in Granada, um Beispiele aus Architektur, Verkehr, Ingenieurwesen, usw. einem breiten Publikum im wahrsten Sinn des Wortes begreifbar zu machen. An einer stattlichen Anzahl von Stationen darf gestaunt werden, wie viel HighTech beispielsweise in einer Katzenpfote, den Flügelns eines Greifvogels oder einer Klette im Fell des Haushundes steckt. Der 1941 erfundene Klettverschluss ist mittlerweile allgegenwärtig. Die aufgebogenen Spitzen von Adlerschwingen kennt man von den Winglets an den Enden der Tragflächen moderner Jets.
Ansicht einer Schwangerschaft aus dem Kinderwunsch Zentrum © Marion Besteman INNOVATIONS CORNER Erfinderland Oberösterreich im Fokus
Start-ups und Unternehmen mit innovativen Perspektiven sind nunmehr museumsreif. Was wie ein Paradoxon klingt, wird auf den zweiten Blick durchaus logisch. Wo sonst als im nationalen Zentrum der Technik, eben dem Technischen Museum Wien, wäre die Präsentation von Zukunftstechnologien besser aufgehoben?! Hier haben interessierte Laien die Möglichkeit, einen Blick in das aktuelle Geschehen bei diversen Entwicklungen zu werfen. Der Innovations Corner, eine kleine, aber feine Ausstellung, zeigt allgemein verständlich neue Ideen, an denen österreichische Firmen arbeiten. Im Fokus der ersten Schau steht das Bundesland Oberösterreich, das erstaunliche Entwicklungen auf dem medizinischen Sektor vorweisen kann und die damit befassten Firmen vor den Vorhang bittet. Wie umstritten doch die digitale Gesundheitsakte war und ist. Radikale Datenschützer müssen sich jedoch damit abfinden, dass die Zeit nicht stehengeblieben ist. Mit Vivellio wurde ein digitaler Assistent geschaffen, der die Kommunikation zwischen dem medizinischen Fachpersonal und dem Patienten, dem die damit erleichterte Diagnose zugute kommt, verbessert. Der Gesundheit, vor allem aber der Lebensqualität zuträglich sind auch Balkone. Balcosy heißt die österreichische Alternative. Sie besteht aus einem maßgeschneiderten Fenstersitz. Ohne weitere Genehmigungen kann er eingebaut werden und bringt auch in kleinen Wohnungen den ersehnten Platz an der Sonne.
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