Kultur und Weindas beschauliche Magazin![]() Braveheart Bernhard Dechant © Thomas Lieser BRAVEHEART trotzt dem Filmriss im Highland-Cinema
A. D. 1280 haben die Schotten bereits um ihre Unabhängigkeit von England gekämpft. Die tragische Identifikationsfigur der mutigen Kiltträger und Dudelsackspieler war ein gewisser William Wallace. Der Held mit dem tapfersten Herzen besiegte in einer Schlacht die weit überlegene Armee des englischen Königs, bevor er von Verrätern aus den eigenen Reihen an den Gegner ausgeliefert wurde. Der US-Regisseur Mel Gibson hat ihm im legendären Streifen „Braveheart“ 1995 ein spätes Denkmal gesetzt und wurde dafür mit fünf Oscars ausgezeichnet. Auch die deutsche Version des Films wurde vom Publikum gestürmt. Aber ist eine Bühnenversion von einem Epos mit einer derart gewaltigen Besetzung möglich? Die deutsche Regisseurin Alice Buddenberg hat deswegen auf Reduktion gesetzt und 2006 in Jena mit einem Soloprogramm reüssiert und heimste 2013 sogar den deutschen Monolog-Preis TONELIA dafür ein. Trotzdem wurde es still um dieses Stück, bis 2025... Darin erzählt ein Freak dieses Movies die Geschichte auf eine unglaublich rührende Weise. In dem von ihm betriebenen Highland-Cinema wird täglich der Film „Beaveheart“ gezeigt, bis nach der Coronapause und der 8.746. Vorstellung eine Panne am Projektor sein Improvisationstalent herausfordert. Es ist der Schauspieler Bernhard Dechant, der wieder unter der Regie von Buddenberg kurzerhand das Theater Olé, an sich „Das erstbeste Theaterhaus für Clownerie“, zu seinem Kino für „Breffart“, wie er den Titel ausspricht, ernennt. Der spätere Held fühlt sich von seinem Freund Rudi schmählich verlassen, denn der könnte die technische Panne beheben, taucht aber nicht und nicht auf. Um das Publikum nicht heimschicken zu müssen, schlüpft er selbst nicht nur in die Rolle des William Wallace, sondern verkörpert etliche andere wesentliche Charaktere des Films.
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