Kultur und Weindas beschauliche MagazinLeiko Ikemura Triptychon Teile 1-3 (Genesis, Tokaido, Tokaido), 2015 © 2025 Leiko Ikemura Foto: Jörg von Bruchhausen LEIKO IKEMURA Mutterschaft für fantastische Welten
Die Künstlerin spricht von ihrer Kreativität als einen Tanz, von „körpereigenen Rhythmen und Wellenbewegungen“, die sie als Frau deutlicher als ein Mann empfinden kann. Deswegen werden ihre Gemälde auch unter dem Titel „Motherscapes“ (deutsch: Mutterlandschaften) zusammengefasst. Ein solches Triptychon steht auch im Mittelpunkt der Ausstellung, die Leiko Ikemura in der Albertina bis 6. April 2026 gewidmet ist. 1951 wurde sie in Japan geboren und ist über die Schweiz in Deutschland gelandet. Die nun großteils in Berlin lebende und arbeitende Malerin und Bildhauerin hat sich als Ort der Präsentation die Pfeilerhalle ausgesucht. In diesen stimmungsvollen Gewölben mit spannenden durch die Trägerelemente gelenkten Sichtachsen im Hauptraum und einer Art Krypta kämen ihre Werke, so Ikemura, entsprechend zur Geltung, besser als in einer weiten Halle.
Obwohl sie seit 1991 an der Universität der Künste Berlin im Kreise von Kollegen wie Georg Baselitz und anderer großer Namen als Professorin unterrichtet und bereits etliche Preise einheimste, hatte Leiko Ikemura, wie sie offenherzig mit einem Lächeln zugibt, schlaflose Nächte, als sie die Einladung der weltberühmten Albertina erreichte. Es war offenbar eine Art Lampenfieber, das vor einem gelungenen Auftritt die Kräfte für einen Erfolg konzentriert. Sie reüssiert mit Werken, die ihre Weiblichkeit als schöpferische, lebensspendende Kraft gegen ein von ihr nach wie vor übermächtig empfundenes Patriarchat in diesem Metier zum Tragen bringen sollen.
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