Kultur und Weindas beschauliche MagazinFunny Money Ensemble © Andreas Tischler FUNNY MONEY Was tun mit einem gefundenen Vermögen?
Ray Cooney ist Engländer und ein Meister des schrägen Humors. Seine Komödien sind derart weit von jeder Realität abgehoben, dass man sich keinerlei Gedanken zu machen braucht, ob man überhaupt lachen darf, wenn die Moral auf der Strecke bleibt und die Hinterlist zum einzig empfehlenswerten Charakterzug wird. So dient eine schlichte Verwechslung von unscheinbaren braunen Aktenkoffern einem biederen Angestellten als enorme Prüfung. Der eine Koffer enthält nicht außer dem Sandwich und einem Adressebuch, der andere jedoch die Kleinigkeit von 735.000 Pfund, also eine Summe, die auch anbetracht der Abwertung der englischen Währung noch immer zu großen Träumen anregt. Ob diese in Erfüllung gehen, hängt jedoch von der Bewältigung einer Reihe widriger Umstände ab. Geld dürfte eine magische Anziehungskraft auf windige Gestalten haben. Gelingt es nun, diese Bande abzuschütteln? Kann die Flucht nach Barcelona rechtzeitig angetreten werden? Und lässt sich der lästige Mr. Oktokoff, der erklärte Eigentümer des Vermögens, wirkungsvoll ausschalten?
Die humorige Antwort darauf geben die Festspiele Berndorf mit „Funny Money“. Unter der Regie von Altmeister Andreas Steppan in einem von Martin Gesslbauer elegant eingerichteten Wohnzimmer tritt ein selbstlos dem Blödeln verschriebenes Ensemble den Beweis an, dass mit einem Koffer voll Geld ein Abend voller Lachen erkauft werden kann. Hubert Wolf ist der brave Angestellte Henry Perkins, dem auf dem Heimweg der Geldsegen in die Hand fällt. Für ihn ist auf der Stelle klar, dass es sich dabei um Packen von kriminell erworbenen Scheinen handelt und deshalb kaum mit der Polizei zu rechnen ist. Seine Frau Jean hat damit weniger Freude.
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