Kultur und Weindas beschauliche MagazinRaphael von Bargen (Kommissar Escherich), Claudius von Stolzmann (Enno Kluge) © Roland Ferrigato JEDER STIRBT, wenn´s drauf ankommt, FÜR SICH ALLEIN
Die Jazzcombo bleibt unsichtbar im Hintergrund. Aber ohne den Swing der fünf Musiker wäre dieser Stoff in seiner Düsternis noch schwerer zu ertragen als er ohnehin von Hans Fallada seinerzeit, 1947, als explodierende Reaktion auf den Nazi-Wahnsinn in Romanform aufgeschrieben wurde. Gleich geblieben ist der Titel „Jeder stirbt für sich allein“, wobei er nicht ganz korrekt ist, denn mit der tapferen Trudel (Paula Nocker) ist auch deren Kind im Mutterleib dem Tod geweiht. Ihr Verlobter Franz Quangel (Tobias Reinthaller) ist in Frankreich für Reich und Führer den Heldentod gestorben, kurz, er ist gefallen. Dessen Vater, ein biederer, wenngleich wortkarger Arbeiter in einer Tischlerei, erklärt auf seine stille Weise dem System den Krieg. Mit von ihm und seiner Frau Anna (Susa Meyer) vielerorts hinterlegten Postkarten, auf denen in kurzen Worten die Wahrheit steht, erregt er Unruhe bis in höchste Kreise. Otto Quangel (Michael Dangl) wird zum Klabautermann erklärt, dem die SS unter der Leitung von Obergruppenführer Prall (Robert Joseph Bartl) mithilfe des Kommissars Eschereich (Raphael von Bargen) auf den Fersen ist. Es entwickelt sich ein Spinnennetz aus Verdächtigungen, in dem sich der kleine Ganove Enno Kluge (Claudius von Stolzmann) verfängt und einem grausamen Verhör nur durch Selbstmord entgehen kann. Das freundliche jüdische Ehepaar Rosenthal (Siegfried Walther, Elfriede Schüsseleder) ist hier lediglich eine tragische Begleiterscheinung in diesem für uns Heutige nicht mehr nachvollziehbaren Reigen des Todes.
Die Besetzungsliste für diese Bühnenbearbeitung, im Programmheft als Libretto (von Susanne Lütje und Anne X. Weber) bezeichnet, ist lang und bis in die Nebenrollen prominent besetzt. Damit entsteht unter der Regie von Josef E. Köpplinger ein packender Abend, der mit seiner Spannung bis zum letzten Moment den Atem anhalten lässt. Das Publikum wird mit exakten Ansagen des jeweiligen Datums in der Zeit gehalten und darf sich an pointierten Texten wacker gesungener Lieder dieses „musikalischen Schauspiels“ entspannen. Die Ausstattung entspricht mit dem dunklen Grau von Betonblöcken dem Inhalt und wird mit ein paar Änderung der Requisiten zum Innenhof, zur Küche, der Bar Paprika oder zum Büro. An diesen an sich banalen Schauplätzen tragen sich die entscheidenden Ereignisse zu. Dort werden die Postkarten geschrieben, es wird unerlaubt Baccara gespielt, dort finden Treffen der Widerstandszelle statt, der Freund wird vernadert, der Schwangeren die Leben aus dem Bauch getreten und der Kommissar von seinem Vorgesetzten unter Druck gesetzt, ein falsches Geständnis vorzulegen. Den einzigen Ausweg aus diesem komplexen Dilemma schien damals tatsächlich nur der Tod gewiesen haben, nicht nur für alle diejenigen, die nicht mit der Meute geheult haben. Er war als eine Art Gerechtigkeit schlussendlich auch für viele der Schuldigen die letzte Ausflucht, als 1945 mit einem Schlag für sie das böse Erwachen eingesetzt hat. Johannes Krisch, Sandra Cervik, Maria Köstlinger © Moritz Schell RITTER, DENE, VOSS Brillante Formulierungen statt Handlung
Ilse Ritter, Kirsten Dene und Gert Voss waren in den aufgewühlten Burgtheaterzeiten unter Claus Peymann nicht nur dessen drei wichtigsten Schauspieler, sondern gleichzeitig für seinen Lieblingsautor Thomas Bernhard die Gelegenheit, den von ihm erregten Volkszorn mit diesen drei Namen als Titel eines Stückes lächerlich zu schreiben und sich damit von der Frustration erregter Bühnenskandale zu befreien. Im Programmheft zur Produktion im Theater in der Josefstadt (Premiere war am 17. November 2022) liest man zu diesem Geniestreich eines Misanthropen, dass Bernhard damit „eine Unumstößlichkeit des Theaters ignoriert und untergraben hat: die wesenhafte Vergänglichkeit einer Aufführung bei gleichzeitiger Beständigkeit eines Werkes.“ Also allseits Versöhnliches! Was absolut seine Berechtigung hat, wenn drei Persönlichkeiten dieses Hauses quasi in Doppelrollen schlüpfen und zwischen Ahnenkult und Spielfreude beinahe nostalgische Gefühle an die Tage erwecken, als eine Uraufführung zum Tagesgespräch avancierte. Vor den großformatigen Gemälden von Ritter, Dene und Voss hat Florian Parbs das Bild einer in Scherben zerbrochenen Porzellanära aufgebaut, samt altmodischer Standuhr aus der Originalinszenierung vom Burgtheater. Regisseur Peter Wittenberg lässt darin dem hochklassigen Trio genau die Freiheit, mit der ein auf faszinierend pointierte Texte aufgebautes Drama knapp drei Stunden die Zuschauer bei der Stange hält. DENE, die ältere der drei Geschwister ist Sandra Cervik, eine schwarz gewandete ernsthafte Kümmerin, wie man in Wien sagt.
Der Wald, Ensemble © Moritz Schell DER WALD Adelig und reich contra arm und schlau
Kann man irgend wem trauen? Nicht einmal im Wald darf man sich auf die Bäume verlassen. Zu leicht kann ein Ast herunter- und einen direkt auf den Kopf fallen. Auch als Vermögensanlage ist er unsicher, obwohl die in die Jahre gekommene Witwe Raissa Pawlowna Gurmyschskaja (Andrea Jonasson) sehr viel davon besitzt. Um zu Bargeld zu kommen, muss sie jedoch laufend verkaufen und wird damit das Opfer des gierigen und durchtriebenen Holzhändlers Iwan Petrow Wosmibratow (Marcello De Nardo). Seinen Tricks, mit denen er die zwar adeligen, aber dümmlichen Gutsbesitzer hereinlegt, ist sie nicht gewachsen. Die Umstände bringen es aber mit sich, dass ihre Nichte Axinja Danilowna, kurz Axjuschka (Johanna Mahaffy), in Pjotr (Tobias Reinthaller), den Sohn dieses Beutelschneiders verliebt ist. Den ihr gedachten standesgemäßen Bräutigam Alexej Sergejewitsch Bulanow (Claudius von Stolzmann), einen Schulabbrecher und auch sonst recht naiven Jüngling, krallt sich die Tante in einer überraschenden Aufwallung sinnlicher Leidenschaft. Um ihn als Gatten präsentieren zu können, braucht es noble Besucher wie Jewgenij Apollonytsch Milonow (Michael König) und den Kavallerieoffizier a.D. Uar Kirilytsch Bodajew (Robert Joseph Bartl), dazu einen bärtigen Diener namens Karp (Einspringer Till Firit) und die servile Hausdame Ulita (Einspringerin Alexandra Krismer).
Die Komödie „Der Wald“ von Alexander Ostrowskij wäre aber nichts als eine aus der Zeit gefallene Abrechnung mit dem russischen Gesellschaftssystem des 19. Jahrhunderts und eine Reihe unaussprechlicher Namen, gäbe es nicht die beiden Provinzschauspieler.
Roman Schmelzer, René Pohl, Jakob Eisenwenger, Günter Franzmeier © Philine Hofmann EIN VOLSKFEIND „Skandalös“ spannend, weil ehrlich aktuell
Die neue Therme steht kurz vor der Eröffnung. Massen von Badegästen werden erwartet, das Kleingewerbe sieht einem ungeahnten Aufschwung entgegen, die Bewohnerschaft ist euphorisiert und überzeugt, diesen Segen ihrem Bürgermeister zu verdanken. Wie ein Hieb trifft diesen jedoch die Entdeckung seines Bruders, dem Kurarzt, dass „something in the water“ ist, nämlich eine weit über die Zulassungsgrenze hinausgehende Belastung mit Schwermetallen und Bakterien. Die Ursache ist bald entdeckt. Das Gift kommt aus der Fabrik von Morten Kiil, dem Schwiegervater des Arztes, und ist nur deswegen in das sogenannte Heilwasser gelangt, weil dessen Zuleitung einst viel zu tief angelegt wurde. Es kommt zum Bruderkrieg: ein von seiner Verantwortung überzeugter Mediziner gegen einen mit allen Wassern der Rhetorik gewaschenen Politiker, befeuert von einer Lokalpresse in den Händen eines Mäßigungsfanatikers.
Der Gesellschaftskritiker Henryk Ibsen, gewohnt an Skandale, die seine Stücke auslösen, lässt die Handlung in einer norwegischen Kleinstadt am Ende des 19. Jahrhunderts passieren – und wird seltsamerweise von seinen Landsleuten verstanden. Regisseur David Bösch belässt den Schauplatz zwar an Ort und Stelle, versetzt den dramatischen Rest aber in die Gegenwart und macht ihn so zu einem Paradebeispiel für ein Treiben, das sich genauso gut in der österreichischen Thermenlinie ereignen kann. Auf riesigen Projektionen (Bühnenbild und Video: Patrick Bannwart) wird für die neue Therme geworben, es werden darauf die sehr heutig hohl klingenden Reden des Bürgermeisters übertragen, per Lauftext breaking News aus der Redaktion des Volksboten verkündet und mittels entstellter Gesichter ein mögliches Szenar der verseuchten Zukunft angedeutet.
Die Auseinandersetzung beginnt auf einer Baustelle, ausgestattet mit Mischmaschine, Scheinwerfern und Staub. Die hochschwangere Kathrin (Martina Ebm), sie erwartet ihre Tochter Lisbeth, und als ihr Gatte Dr. Thomas Stockmann ein hochemotional agierender Roman Schmelzer kümmern sich noch sehr familiär um ihren Vater, den Fabrikanten Morten Kiil (Johannes Seilern). Die Eintracht zerfällt jedoch in dem Moment, als Thomas auf seine schreckliche Entdeckung zu sprechen kommt. Er konfrontiert per Mail seinen Bruder Peter Stockmann mit hieb- und stichfesten wissenschaftlichen Gutachten, laut denen eine Verwendung des Wassers lebensgefährlich ist.
Alexandra Krismer, Alexander Absenger, Alma Hasun, Claudius von Stolzmann, Silvia Meisterle © Moritz Schell ANNA KARENINA Liebesg´schichten auf dem Eislaufplatz
Amélie Niermeyer gibt in einem Gespräch für das Programmheft zu: „Uns war und ist bewusst, dass man der Fülle an Themen und Philosophien dieses Romans (Anna Karenina von Leo Tolstoi) niemals gerecht werden kann. Im besten Fall jedoch gehen die Zuschauenden nach Hause und lesen lustvoll nächtelang den Roman, um den großen Themen, die uns Menschen beschäftigen, weiter nachzuspüren.“ Sie setzt in ihrer Bühnenversion, gestützt auf eine Fassung von Armin Petras, auf die Liebe, gewiss in der Hoffnung, damit ein ewig attraktives Thema erwischt zu haben, und reduziert das mächtige Werk auf eine Romanze, der es im Endeffekt an wahrer Tiefe fehlt und die wohl deswegen stattliche Längen aufweist. Durch lockere, gewollt pointierte Dialoge, in denen die Betroffenen zwischen Erzähler und eigenen Worten pendeln, entsteht dennoch ein durchwegs heiteres Bild aus einer Zeit, in der russische Großfürsten, Grafen und Gutsbesitzer ihre erotischen und standesbedingten Händel ausgetragen haben. Aus dem Ende des 19. Jahrhunderts springt die Handlung immer wieder in spätere Epochen, teils in die wilden Zwanzigerjahre und stellenweise sogar in die Gegenwart. Um dem Ganzen Schwung zu verleihen, werden die Akteure auf das Eis geschickt, das nach der Pause jedoch geschmolzen sein dürfte. Wie denn auch? In einem an Piet Mondrian-Werke (Bühnenbild: Stefanie Seitz) erinnernden venezianischen Palazzo haben Schlittschuhe wirklich nichts verloren.
Robert Joseph Bartl im schlichten braunen Anzug als Fürst Stepan ist ganz der freundliche Zeitgenosse, der sich dem Eislauf versagt und den Krawall, den seine Schwägerin Kitty (Alma Hasun) als ambitionierte Komponistin auf einem Keyboard produziert, gnädig abdreht. Dass er neben luxusbedingter Geldknappheit außereheliche Amouren pflegt, ist eine Angelegenheit, an der sich naturgemäß seine Gattin Dascha (Alexandra Krismer) reibt. Sie sucht ausgerechnet bei der Schwester ihres Mannes Rat und Hilfe für die angeknackste Ehe.
Silvia Meisterle, Makus Kofler, Michael Schönborn © Philine Hofmann DER IDEALE MANN oder Moral nur durch Erpressung
Eigentlich heißt das Stück „An Ideal Husband“, aber der Ehemann würde nicht ganz die Spannweite des Themas erfassen. Es geht, wie es im Theater in der Josefstadt heißt, um den „Idealen Mann“ an sich. Somit ist der Titel bereits ein Witz, über den man gerne lachen darf. Und trotzdem hat Oscar Wilde eine Frau erschaffen, die den Glauben an diese Unmöglichkeit nicht verloren und den Irrtum begangen hat, ein solches Exemplar zu ehelichen. Gertrud heißt die Gute, die als Musterbeispiel für hehre Prinzipien gilt. Sie vergöttert ihren Robert, p.t. Sir Robert Chiltern, Staatsekretär im Auswärtigen Amt. Er hat es zu Reichtum und Ansehen gebracht und ist auf dem Sprung auf die höchste Stufe der Karriereleiter. Wäre da nicht das Scheusal von Mrs. Cheveley, eine Lady zweifelhaften Rufs und gefährlicher Verschlagenheit. Sie ist im Besitz eines Briefes, der den armen Sir Robert auf der Stelle vernichten könnte. Aber er hat einen Freund, den Dandy und Nichtsnutz Lord Goring jun., auf den ersten Blick ein verkommenes Subjekt, das dazu aber mit seiner ganzen schrägen Persönlichkeit steht und am Ende als einziger Unangreifbarer übrigbleibt. Er könnte die Verkörperung des Autors sein, ebenfalls ein faszinierender Außenseiter der puritanischen Gesellschaft Englands. Gemeint war die Komödie als Parodie auf die korrupte Politik dieser Tage, aber schon nach den ersten Sätzen vermeint man, Berichte aus den aktuellen Nachrichten zu hören. Es hat sich seither also nichts geändert, außer die Namen der Protagonisten, die damals wie heute für die Weitergabe von Insiderwissen an der Börse, für Bestechung und Postenschacher stehen.
Regisseurin Alexandra Liedtke hat auf viktorianisches Ambiente verzichtet und elegant schmucklose Räume auf die Bühne stellen lassen, dazu kommt eine Personenführung, die sich fast puppenhaft an die einzelnen Typen hält und den Darstellern grazile Turnübungen abverlangt. Der Sprachwitz flackert nur so aus der Übersetzung von Elfriede Jelinek, die gesellschaftliche Verhältnisse durch Verschärfung der Pointen stellenweise zu deutlich macht. Aber Übertreibung kann nie zuviel sein, wenn man ein solches Ensemble wie im Theater in der Josefstadt zur Verfügung hat. Bereits Markus Kofler als Butler der Chilterns erweckt mit der entsprechenden Hochnäsigkeit einer subalternen Gestalt Erwartungen in feine Komik, die in der Folge mehr als erfüllt werden. Ein ähnliches Kaliber ist sein Kollege Phipps (Paul Matić), Diener von Lord Goring. Im harmlosen Flor der Ladies, der von Attaché Vicomte de Nanjac (Tobias Reinthaller) umschwärmt wird, wirken Elfriede Schüsseleder als Markby, Lisa Weidenmüller als Basildon und Anna Laimanee als Mrs. Marchmont.
Johannes Seilern (Hatzinger), Johannes Krisch (Bockerer), Alexander Strömer (Guritsch) © Astrid Knie DER BOCKERER als Feigenblatt über der Generalschuld
Dieses Original, Dr. von Lamm (Oliver Rosskopf) bezeichnet Bockerer genervt als ein Exemplar „Marke Wiener Dorftrottel“, ist nicht zuletzt derart populär, weil es sich verhalten hat, wie wir es uns alle gewünscht hätten, als die Bevölkerung von allgemeiner Verwirrung und Wahnsinn erfasst wurde. Zu gern wird er als der Held hingestellt, der als der aufrechte Österreicher schlechthin Vernunft und Menschlichkeit vor die eigene Peson gestellt hat. Schaut´s doch, so sind wir eben! Das ist aber nichts als eine schwere Beleidigung des Herrn Bockerer. Denn einen solchen hat es damals nur selten gegeben und man müsste ihn auch heute wohl mit der Laterne des Diogenes suchen, kämen wir in eine ähnliche Lage – was durchaus sehr leicht passieren kann. Es bräuchte uns nur ein bisserl schlechter zu gehen und schon wäre der rechte Arm wieder oben zum Gruß eines neuen Führers.
Der Abend besticht mit seiner Aufteilung in einzelne, relativ kurze Szenen, in denen die jeweilige Situation dicht und berührend abgehandelt wird. Die jeweiligen Brücken bieten gespenstische Propaganda, die nicht nur einfachen Gemütern mit ihrer Perfektion und pathetischen Wirkung den Kopf verdreht hat. Immer wieder der zündende Badonviller, Hitlers Lieblingsmarsch, dazu ein Hakenkreuz, das auf dem Eisernen Vorhang wie die Sonne im Westen von Wien aufgeht, und Brandreden, die noch in den Bombenruinen aus dem Volksempfänger brüllten, haben die Leute bei der Stange gehalten. Nur ein Martin Zauner schafft es, diesen Unfug zu demaskieren und ins Lächerliche zu ziehen, wenn sein geisteskranker Alois Selchgruber als Hitler beim Bockerer einzieht und seine sattsam bekannten Parolen mit typisch rollendem R ausspeit. Die Ruhe in Person ist der Rechtsanwalt Dr. Rosenblatt (Ulrich Reinthaller). Er ist Jude und hat rechtzeitig vorgesorgt, um nach der letzten Tarockrunde und „Ihr Blatt, Herr Rosenblatt“ zu emigrieren. S. Wiegand (Frau Blau), U. Reinthaller (Dr. Rosenblatt), A. Srömer (Herr Blau) © Astrid Knie Den ruhigen Hermann, einen Sozi (wieder Martin Zauner), erwischt es schlimmer. Er kommt im KZ um. Der verblendete Hans, Bockerer Junior, ist Tobias Reinthaller und dessen Mutter Binerl sind alternierend Alexandra Krismer und Ulli Maier. Beide Figuren sind eine sehr realistische Verkörperung des Nazis Wiener Prägung, ebenso wie der Pensionist Hatzinger (Johannes Seilern), der vor der Gestapo mehr Angst als vor dem eigenen Gewissen hat, und der stets der jeweiligen Herrschaft angepasste Rayonsinspektor Guritsch (Alexander Strömer). Die wirklich Bösen sind der SS-Mann Ferdinand Gstettner (Oliver Rosskopf), vor allem aber die drei Berliner Parteigenossen Marcus Bluhm, Oliver Huether und Alexander Strömer, die so richtig den Piefke herauskehren und damit klarmachen, wer die Schuld an dem ganzen Schlamassel zu tragen hat, natürlich die Deutschen, die den Herrn aus Braunau groß gemacht haben. ![]() Statistik |