Kultur und Weindas beschauliche MagazinMONOCOLOR. SCREEN-SPACE, Ausstellungsansicht MONOCOLOR. SCREEN-SPACE Eintauchen in virtuell verwirrte Welten
Marian Essl ist noch jung, kann aber auf eine beachtliche weltweite Resonanz verweisen. Die Landesgalerie Niederösterreich setzt nun einen weiteren Schritt zu seiner Karriere, indem sie ihm für eine Einzelausstellung (Kurator Klaus Krobath) das 3. Obergeschoss überlässt. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick auf die gemächlich dahin fließende Donau, die sich, so MONOCOLOR (der Künstlername von Marian), auch in seinen Werken findet. Es klingt spannend, wenn er von einer Schöpfung aus Bild (dazu hat er an der Angewandten studiert), Klang (er hat einst Klavier gelernt) und Raum (den er mit einer 360 Grad Projektion nützt) spricht. Titel seiner Installation ist SCREEN-SPACE, die ein besonders sinnliches Erlebnis bieten soll. An den Wänden verschieben sich Linien und Flächen in den verschiedensten Grautönen. Sie erinnern an das chaotische Geriesel eines Fernsehers nach Programmende, sogar mit dem Rauschen, das als willkürlich erscheinende Geräuschkulisse von allen Seiten auf die Ohren einströmt. Als Vorbereitung darauf dient eine großformatige Einzelprojektion mit ähnlichen optischen Ergebnissen. All das spielt sich in einer riesigen Dunkelkammer ab, damit die Wahrnehmung durch nichts abgelenkt wird und physischer wie virtueller Raum entsprechend verschwimmen. Die gezeigten Abläufe sind das Ergebnis komplexer Algorithmen, die von MONOCOLOR in sogenannten generativen Prozessen entwickelt wurden und letztlich die oben beschriebenen klanglichen und visuellen Resultate zeitigen. Möglich wurde die Ausstellung in Kooperation mit dem internationalen Austauschprogramm AIR – ARTISTS IN RESIDENCE Niederösterreich. Dazu bezieht MONOCOLOR 2024 ein Stipendium, um am Djerassi Resident Programm in Woodside, Kalifornien, teilzunehmen. Statistik |