Kultur und Weindas beschauliche MagazinDutch Invertuals & Edhv, FLOW, 2025 WATER PRESSURE Ein Blick in die Zukunft des Wassers
Eine der ersten Großausstellungen zum Wasser steht auf gut bewässertem Grund. Das MAK ist ein Wiener Museum und befindet sich damit in einer Stadt, die ihre Versorgung mit dieser unabdingbaren Ressource für das Überleben dank vorausschauender Kommunalpolitik optimal geregelt hat. Vor allem Trinkwasser ist in scheinbar unendlicher Fülle vorhanden, was gewiss eine Gedankenlosigkeit diesbezüglich nach sich zieht. Denn damit gehen Warnungen zu weltweiter Wasserknappheit, Dürren, Verschmutzung von Gewässern, Ozeanen voll Mikroplastik, aber auch Überflutungen und Rückgang der Artenvielfalt zu leicht an unserer Wahrnehmung vorbei. Wasser wäre ein Menschenrecht, aber laut Angaben der Vereinten Nationen haben zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und dreieinhalb Milliarden müssen ohne sanitäre Grundversorgung auskommen. „WATER PRESSURE. Gestaltung für die Zukunft“ (bis 7. September 2025) will Zugänge für ein geschärftes Bewusstsein schaffen und hat dafür über die Wissenschaft hinaus auch die Sensibilität der Kunstschaffenden mit in das längst auf stürmischen Fluten treibende Boot geholt. Nach dem Waschen der Hände mit minimalem Wasserverbrauch an den vom Wiener Designbüro EOOS entwickelten Tanks schaut man gebannt und verwirrt auf einen brennenden Brunnen. Es handelt sich um die spektakuläre Videoarbeit von Julian Charrières „And Beneath It All Fire“, die an die Anfänge der Ozeane zwischen glühendem Magma der Vulkane erinnert. Gegliedert ist der nun folgende Rundgang in fünf thematische Kapitel. Nachdem die Ausstellung international ist (Kooperation von MAK, dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und dem Jane Withers Studio, London), sollte Englisch geläufig sein. „Water Stories“ ist eine Melange aus Ideen und Beispielen verschiedener Epochen und Kulturen von der Bedeutung des Wassers. „Bodily Waters“ führt in den Mikrokosmos des Moleküls und des menschlichen Körpers. Die Erinnerung an Abwassermonitoring während SARS-CoV-2 ist sicherlich noch abrufbar. Erstaunlich ist übrigens, wie viel herrliches Trinkwasser in unseren Breiten durch die Klospülungen rauscht.
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