Kultur und Wein

das beschauliche Magazin


Signalverbesserung-Audio  © Österreichische Mediathek

Signalverbesserung-Audio © Österreichische Mediathek

ALLES BÜHNE! Die Sicherung historischer Aufnahmen

Tonbandmaschine © Österreichische Mediathek

Tonbandmaschine © Österreichische Mediathek

Über die Kooperation von Medienarchiv der VBW und der Österreichischen Mediathek des TMW

70 Jahre Theatergeschichte aus dem Ronacher, dem Raimundtheater und dem Theater an der Wien lagern im Archiv der Vereinigten Bühnen Wiens. Es handelt sich dabei um einen Schatz, an dem jedoch der technische Fortschritt wie ein scharfer Zahn der Zeit nagt. Es handelt sich u. a. um Videos von legendären Produktionen wie Anatevka, My Fair Lady oder Cats aus den 1980er-Jahren und der Uraufführung der VBW-Eigenproduktion Elisabeth am Beginn der 90er-Jahre. In erster Linie sind es Proben- und Aufführungsmitschnitte, die damit für die Musikwissenschaft eminent wichtige Zeitzeugnisse darstellen. Was zu seiner Zeit mit den damals besten zur Verfügung stehenden Geräten auf erstklassigen Tonträgern festgehalten wurde, wurde im Lauf der Zeit schwer bis gar nicht mehr abspielbar und drohte verloren zu gehen.

Ronacher-Zuschauerraum © VBW / Rupert Steiner

Ronacher-Zuschauerraum © VBW / Rupert Steiner

Video-Zuspielraum © Österreichische Mediathek

Video-Zuspielraum © Österreichische Mediathek

Dank der Ausrüstung der Mediathek des Technischen Museums Wien ist man in der Lage, darauf zuzugreifen, Inhalte mittels Digitalisierung auf den derzeitigen Stand der Technik zu wandeln und in einem Langzeitarchiv zu bewahren. Seit Beginn der Kooperation wurde das Material in 54 Kisten an die Mediathek übergeben und bereits gesichert. In erster Linie sind es Originalaufnahmen von Musicals. Zu hören sind Josef Meinrad, Dagmar Koller, Uwe Kröger oder Pia Douwes neben Lesungen mit Oskar Werner, Helmut Qualtinger oder Erich Kästner. Auf einem der Bänder, das in den 1970ern zu „Helden, Helden“ entstanden ist, verbietet Udo Jürgens persönlich die Weitergabe seiner Einspielung, da diese ausschließlich als Anregung für die Erstellung gedacht war. Kurt Gollowitzer von der Wien Holding bringt es auf den Punkt, wenn er launig bemerkt, dass man die 5000 Jahre alten Hieroglyphen bis heute sehen und lesen kann.

Entscheidende Momente jüngerer Kulturproduktion, wie Gabriele Fröschl, Leiterin der Österreichischen Mediathek, sagt, wären dagegen formatbedingt nicht mehr nutzbar, gäbe es nicht den gewaltigen Speicherplatz ihrer Institution. Neben dem Dank des Geschäftsführers der VBW, Franz Patay, für die damit eröffnete Möglichkeit, diese Dokumente der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, versichert Peter Aufreiter, Direktor des TMW, dass die Digitalisierung dieser flüchtigen Momente der Wiener Theatergeschichte für viele weitere Jahre bewahrt werden wird.

Analog-Digital-Wandler © Österreichische Mediathek

Analog-Digital-Wandler © Österreichische Mediathek

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