Kultur und Weindas beschauliche MagazinDONAU vom Delta flussaufwärts bis zur Schallaburg
Umrahmt werden die Geschichten von Gerätschaft aus einem dortigen Kaffeehaus, von historischen Stichen, aktuellen Fotos und Filmsequenzen, um den Besucher die Fahrt durch diese einst gefährliche Passage miterleben zu lassen. An dieser Station ist er bereits ein sattes Stück flussaufwärts gereist, gefangen vom einzigartigen Ambiente des Renaissanceschlosses, das ab 1. Juni 2020 das Ende einer Fahrt auf der DONAU mit ihren Menschen, Schätzen & Kulturen markiert. Ihren Ausgang nimmt das Abenteuer geografisch am Schwarzen Meer und zeitlich in der Antike, als die Griechen in diesem gewaltigen, vom geheimnisvoll unbekannten Westen kommenden Fließgewässer den Gott Iστρος (Istros) verehrten. Eher gemütlich macht es sich auf zeitgenössischen Darstellungen Danuvius, der den Römern die Grenzen ihrer Expansionsbestrebungen zum wilden Barbarenland an seinem Nordufer aufzeigte. Geblieben ist der Donau über weite Strecken ihr Wesen als natürliche Grenze, die bis in die jüngste Vergangenheit blutig umkämpft und Schauplatz einer wechselvollen Geschichte war.
Kein Strom dieser Welt verbindet so viele unterschiedliche Länder, Sprachen und Mentalitäten wie sie. Stromkilometer 0 liegt in Sulina, ein rumänisches Städtchen, zu dem keine Straße führt. Der Anschluss an die Welt jenseits des Donaudeltas ist nur auf dem Wasserweg möglich. Die Fahrt auf einem Schiff zahlt sich allerdings mehr als aus, denn das Delta ist eines der größten und mittlerweile auch geschützten Naturparadiese, in dem noch der Pelikan, das Wappentier, neben einer unglaublichen Artenvielfalt an Vögeln und Fischen zu erleben ist. Heimatlich fühlen darf man sich in Russe. Dessen Altstadt erinnert frappant an Wien. Noch unter osmanischer Herrschaft orientierte man sich an der Kaiserstadt und genoss im 19. Jahrhundert einen unvergleichlichen Aufschwung, der feines Porzellan, Theateramüsement bis zur ersten Foto- und Filmkamera mit sich brachte.
Noch aus den letzten Jahrzehnten sind Kriegsberichte präsent, wenn von Novi Sad die Rede ist, das als europäische Kulturhauptstadt 2021 vorgesehen ist. Die Vorbereitungen auf den Besucheransturm sind im Gange, den Blick auf eine hoffentlich weniger leidvolle Zukunft gerichtet. Mit etwas gutem Willen kann die Donau zum verbindenden „blauen Band Europas“ werden.
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