Kultur und Weindas beschauliche MagazinSamt und Seide, Ensemble © Andreas Svirak ARSCHIN MAL ALAN, SAMT & SEIDE als Liebeserklärung auf Aserbaidschanisch
Vor 140 Jahren wurde der Komponist Üsejir Hadschibäjlis in Aserbaidschan geboren. Ungewöhnlich für das von der schiitischen Richtung des Islam dominierten Landes baute er mit seiner Musik Brücken von Vorderasien in den Westen. Dazu zählt auch die Operette „Arschin mal alan“. Sie erzählt eine Liebesgeschichte à la Romeo und Julia, jedoch mit einem Happy End. Zwei seit Generationen verfeindete Clans aus der Textilbranche finden durch die rührende Beharrlichkeit zweier junger Menschen zu einander. Die Musik von Hadschibäjlis ist nun auch in Wien und in der Gegenwart angekommen. Regisseurin Rita Sereinig hat die Handlung mit einem flotten Musical in die Gegenwart gebeamt; mit allem Drum und Dran wie Social Media, internationalen Reporterscharen und einem Ballett auf dem Catwalk. Nicht nur in Mailand, Paris und New York City, auch in der Hauptsstadt Baku gibt es eine Fashion Week, an der ein Newcomer aus der einen Familie inkognito den großen Durchbruch mit seinen Kreationen just in der Veranstaltung des Gegners feiert. Dass sich dessen Tochter unsterblich in den geheimnisvollen Modeschöpfer verliebt, ist nichts als eine spannende Draufgabe dieser interkulturellen Begegnung.
Das Theater Akzent war Schauplatz der Premiere, bei der Michael Schnack die musikalische Leitung innehatte. Leider war das wackere Orchester, das live das Ensemble begleitete, erst beim Schlussapplaus zu sehen. Von Schnack stammen auch die deutschen Songtexte (Übersetzung: Elgün Niftali), die sich die einzelnen Nummern einträchtig mit Aserbaidschanisch teilen.
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