Kultur und Weindas beschauliche MagazinAusstellungsansicht Theatermuseum © KHM-Museumsverband MODE FÜR DIE BÜHNE Zeichnungen von Monika von Zallinger
Kostümentwürfe sind an sich Arbeitsmittel für die Theaterwerkstätten. Meistens sind es Skizzen, deren Information für die Schneiderinnen ausreichend ist, um das Ensemble den Vorstellungen des Regisseurs entsprechend einkleiden zu können. Weit über den Entwurfscharakter hinaus gehen jedoch die Zeichnungen der Kostüm- und Bühnenbildnerin Monika von Zallinger. Rudi Risatti vom Theatermuseum erzählt mit Vergnügen von seiner ersten Begegnung mit dieser Grand Dame der Ausstattung. Monika von Zallinger war bei ihm erschienen, um dem Museum ihren Bestand an Kostümzeichnungen anzubieten. Bei einem Besuch in ihrer Wohnung hatte sie die großformatigen Blätter auf dem Boden aufgelegt. Risatti erkannte auf den ersten Blick, dass jede dieser Zeichnungen ein eigenständiges Kunstwerk war. Ein gekonnter Strich und die fantasievolle Anordnung der Personen ließen die Szenen der jeweiligen Stücke lebendig werden. Von Zallinger hatte an eine Schenkung gedacht. 400 dieser grandiosen Entwurfszeichnungen gehören seit 2021 somit dem Theatermuseum. Aus der verständlichen Begeisterung ist mittlerweile eine Ausstellung entstanden, die gemeinsam von der Künstlerin und dem Kurator gestaltet wurde. Der Titel „Mode für die Bühne. Monika von Zallinger. Kostümzeichnungen“ (bis 6. November 2023) verrät jedoch nur wenig über die Faszination, die von den Werken und dem dazu in lebensgroßen Figurengruppen geschaffenen Rahmen ausgehen.
Die in Salzburg geborene Monika von Zallinger wurde zunächst als Gebrauchsgrafikerin ausgebildet. Bald wurde sie jedoch zur freischaffenden Künstlerin, die sich um Aufträge seitens der maßgeblichen Bühnen Europas nicht zu sorgen brauchte. Ihr Weg führte sie über die großen Häuser in München u. a. nach Hamburg, Berlin, Dresden, Leipzig und Wien. Dazu kamen Ausflüge nach Amsterdam, Athen, Basel, Mailand, Triest, Venedig und Zürich.
Austropop. Von Mozart bis Falco, Ausstellungsansicht AUSTROPOP Musik - populär, subversiv und kritisch
„I am from Austria“ lässt sich so schön aus voller Kehle mitgrölen, wenn es gilt, dem nicht austriakischen Rest der Urlauber in der Strandbar oder der Schihütte unsere Herkunft lautstark zu vermitteln. Rainhard Fendrich hat uns damit ja wirklich eine heimliche Hymne geschrieben, ähnlich dem guten Strauß-Schani, der uns den Donauwalzer geschenkt hat. Im Gegensatz zum Walzerkönig darf sich der Liedermacher Fendrich durchaus als Austropopper fühlen, immerhin war er Teil von „Austria 3“, neben Wolfgang Ambros und dem leider viel zu früh verstorbenen Schurli Danzer. Aber schon dabei entzünden sich heiße Diskussionen, was denn nun unter Austropop zu verstehen ist. Im Theatermuseum versucht eine Ausstellung (bis 4. September 2023) Antworten darauf zu geben. Direktorin Dr. Marie-Theres Arnborn hat mit dem Kuratorenteam Ilse Eichberger, Roland Fischer-Briand, Daniela Franke, Christiane Mühlegger-Henhapel, Karin Neuwirth, Rudi Risatti und Angela Sixt den so populären Begriff abgeklopft und ist zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. „Von Mozart bis Falco“ lautet demnach auch der vollständige Titel. Die damit vorgegebene Reiseroute führt vom Rebell Wolfgang Amadé über Bühnenstars wie Nestroy oder Schikaneder bis zum Neujahrskonzert, das Frau Dr. Arnborn freiweg als das wohl größte Popkonzert unseres Landes bezeichnet. Man muss dazu nur in den Spiegel der Zeit blicken, um Verbindungen zu den Hits von Falco und dessen Zeitgenossen herzustellen.
Für Schauerlebnis ist üppig gesorgt. Sam Madwar, an sich Bühnenbildner, hat die schräge Welt dieser Popstars in den sieben Sälen des Museums nachgebaut und die entsprechende Stimmung geschaffen; von verrauchten Kellerlokalen, dem abgewetzten Plüsch des legendären Café Hawelka und Scheinwerfer bestrahlten Konzertbühnen, auf denen Besucher zu Karaoke eingeladen werden.
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