Kultur und Weindas beschauliche MagazinRÜCKENWIND AUF HEUWIESEN Win-Win für Natur und Milchwirtschaft
Das Logo der ARGE Heumilch ist neu. Unter dem bekannten Schriftzug schwanzelt eine offensichtlich fröhliche Kuh mit einer roten Blume und will damit die Aufmerksamkeit der Regalstreuner in den Supermärkten einfangen. Diese Neuerung ist nur ein Detail einer Erfolgsgeschichte, die sich mittlerweile über die Grenzen Österreichs auch in deutschen Landen herumspricht. So werden dort mehr als 60 Prozent der Heumilch als Heumilchkäse vermarktet. Geschäftsführerin Christiane Mösl macht aus der Strategie kein Geheimnis: „Die österreichische Heuwirtschaft hat eine Geschichte, die über viele Generationen geht. Aber sie hat darüber hinaus Antworten auf viele Zukunftsfragen“, und sie ist sich gewiss, dass derlei auch den Konsumenten bewusst ist. Damit der aus dem bäuerlichen Sprachgebrauch kommende Begriff „Heuwirtschaft“ auch im allgemeinen Verständnis unserer Nachbarn sickert, wird dort mit einer breit angelegten Frühjahrskampagne u. a. in TV und Print, Social-Media-Ads, Citylights bis zu appetitlichen Folien auf Straßenbahnen die dahinter stehende Philosophie kommuniziert.
Was ist nun das Faszinierende am getrockneten Gras? Es ist die Leibspeise der Kühe, die ihrerseits dieses köstliche Menü mit wunderbar aromatischer Milch bedanken. Obmann Karl Neuhofer, selbst ein Heumilchbauer, will den unschätzbaren Mehrwert dieser frugalen Ernährungsweise seiner „Mitarbeiterinnen“ nicht verschweigen: „Wir tragen mit unserer täglichen Arbeit maßgeblich dazu bei, die Klimaziele zu erreichen.“ Die Wiesen, in der Diktion der Landwirte das Dauergrünland, sind ungemein artenreich. Zwischen diversen Gräsern und Blumen tummeln sich Insekten und andere Kleinlebewesen, die wiederum für die Vogelwelt nicht uninteressant sind.
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