Kultur und Weindas beschauliche MagazinExtrawurst, Ensemble © Robert Peres EXTRAWURST Culture Clash am Würstelgrill
Bei solchen Fragen hat jeder was mitzureden. In dieser Mitgliederversammlung geht es um nichts anderes als um die Anschaffung eines neuen Grillers. Doch an dieser Kleinigkeit entzündet sich eine Fehde, heißer als glühende Holzkohle. Die beiden Autoren Dietmar Jacob und Moritz Netenjakob haben es geschafft, mit diesem scheinbar nichtigen Problem die breite Palette an Vorurteilen, Animositäten und Aggressionen in unserem ethnisch und ethisch bunt gemischten Zusammenleben sichtbar zu machen – dankenswerteweise als Komödie, die es erlaubt, über den eigenen Mangel an Political Correctness von Herzen lachen zu können. Das Publikum wird zum Plenum erklärt und damit in die Auseinandersetzung miteinbezogen. Aber Vorsicht, nicht an den falschen Stellen applaudieren! Allzu leicht könnte man zum Ziel sattsam bekannter Vorwürfe wie rechter Rassist oder linker Gutmensch geraten. Das sollte man dem Ensemble überlassen, das sich selbstlos in einen Kampf einlässt, der nur Verlierer zeitigen kann.
Marcus Strahl von der Neuen Bühne Wien hat „Extrawurst“ raffinierterweise in das Waldviertel verlegt, in eine Gegend, die noch einigermaßen unberührt vom Culture Clash ist. Der UTC Ottenschlag wählt einstimmig den neuen alten Obmann. Der von Kreuzweh und Ischias geplagte Harald Ratasits ist zwar nicht mehr der flotteste Tennisspieler, aber er hat Autorität, die ihm Reinhard Nowak mit der ihm eigenen unnachahmlichen Komik verleiht. Er will nur Einigkeit, die „in Frieden und im Krieg zum Sieg“ führt, einen Witz erzählen und das Buffet eröffnen. Doch ein Punkt der Agenda ist noch nicht abgehakt, eben der neue Griller. Obmann Stv. Mathias Notsch (Johannes Petautschnig) hat sich für ein Traumgerät entschieden.
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